Die alte Stormi braucht ein ruhiges Plätzchen und viel Liebe

Saarbrücken. Ach, es ist eine Plage, alt zu werden. Die Freuden der Jugend: vorbei. Das sorglose Herumtoben: vorbei. Die Zeit, als ich noch jedes Hüsteln meiner Menschen hören konnte: vorbei. Nein, ich, die Stormi, kann nun wirklich kein Temperamentsbündel mehr sein. Meine Knochen tun mir weh, meine Augen sind schwach geworden. Mit dem Hören ist es nicht mehr weit her

Saarbrücken. Ach, es ist eine Plage, alt zu werden. Die Freuden der Jugend: vorbei. Das sorglose Herumtoben: vorbei. Die Zeit, als ich noch jedes Hüsteln meiner Menschen hören konnte: vorbei. Nein, ich, die Stormi, kann nun wirklich kein Temperamentsbündel mehr sein. Meine Knochen tun mir weh, meine Augen sind schwach geworden. Mit dem Hören ist es nicht mehr weit her. Das wird Sie nicht erstaunen, wenn Sie lesen, dass ich schon seit 15 Jahren auf der Welt bin. Aber Sie wundern sich bestimmt, warum ich ausgerechnet auf meine alten Tage ein letztes neues Zuhause brauche. Ausgerechnet jetzt, wo ich nicht mehr lange auf der Welt sein darf. Wo eine Entscheidung für mich kein langes Miteinander mehr nach sich zieht. Sondern eine Zeit, über der immer der Gedanke ans Abschiednehmen schwebt. In diese traurige Lage haben mich nicht gedankenlose Tierquäler gebracht. Sondern meine Menschen, die sich nicht mehr lieb hatten. Nach der Trennung hätte ich fast den ganzen Tag allein bleiben müssen, und das wollten die beiden mir nicht zumuten. Tja, und so kam ich im Herbst des Hundelebens ins Heim. Mal lastet die Niedergeschlagenheit schwer wie Blei auf mir. Mal glimmt ein Fünkchen Zuversicht in mir auf, wenn mir meine netten Betreuer von den vielen Wundern erzählen, die Tierliebe hier oben bei uns schon getan hat. Ich höre halb staunend, halb fasziniert von den vielen alten und kranken Schicksalsgenossen, die fassungslos vor Glück von hier oben aus mit ihren neuen Besitzern davonzockelten.Ich weiß zwar, dass ich nun wirklich nicht die Jüngste bin. Aber wer sich bereit erklärt, mir ein letztes Zuhause zu geben, bekommt eine Hausgenossin mit Vorzügen. Ich bin kinderlieb, vertrage mich prima mit Rüden und sogar mit den meisten Hündinnen. Nur Katzen konnte ich noch nie leiden. Ach so, vielleicht ist ja auch wichtig, dass ich gern Auto fahre. Und das Alleinbleiben ist für mich kein Problem. Tja, jetzt bleibt mir nur noch die Frage, die sich hier oben schon so mancher schwere Fall gestellt hat: Darf ich hoffen? < wird fortgesetzt oleWeitere Infos über Stormi gibt es im Bertha-Bruch-Tierheim unter Telefon (06 81) 5 35 30.

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