In der Schwalbacher Jahnsporthalle ist es plötzlich dunkel geworden. Die Lichter sind erloschen, die Spannung steigt. Vor dem Finale des 12. Orthopädie-Altmeyer-Cups wird jeder Spieler auf dem kurzen Weg zur Mittelinie von einem Lichtkegel begleitet und namentlich vorgestellt. Licht aus - Spot an: Der SV Hülzweiler trumpft bei seinem Hallenmasters-Qualifikationsturnier noch einmal groß auf. Drei Tage lang lieferten sich hier 20 Vereine packende Fußballspiele. In 55 Partien fielen 289 Tore. Es floss viel Schweiß und so manch eine Träne. Etwa bei Titelverteidiger VfB Dillingen, der im Spiel um Platz drei soeben gegen Landesligist SC Reisbach mit 2:3 verloren hat.

Am Ende haben sich Verbandliga-Primus FSV Hemmersdorf und Liga-Rivale FSG Bous durchgesetzt. "The final countdown" dröhnt aus den Boxen, während die Finalisten in Stellung gehen - wie passend. Dann ertönt der Pfiff zum letzten Anstoß des Turniers. Juppi Winter schießt Bous in der fünften Minute mit 1:0 in Führung. Doch in der Folge vergibt der Außenseiter zwei Großchancen - und das rächt sich. Mit einem Freistoß-Hammer gleicht Hemmersdorfs Christoph Willems in der zehnten Minute aus. Teamkollege Emrah Avan trifft kurz darauf zum 2:1. Der Lattenknaller von Thomas Feld sorgt im Bouser Fan-Block noch einmal für ein Raunen, dann ist das Spiel vorbei. Hemmersdorf sichert sich den Pott und 1250 Euro Prämie. "Das Geld wird für die Abschlussfahrt verwendet", verrät Sebastian Becker und strahlt. Ziel sei das Halbfinale gewesen. Dass sein Team sogar die Saarlandligisten SF Köllerbach und VfB Dillingen hinter sich ließ, erfreut den FSV-Torwart umso mehr.

Der Aufstieg hat Vorrang

Torschützenkönig wurde mit sieben Treffern der Bouser Christopher Daub - wenigstens ein kleiner Trost. Hemmersdorf belegt in der Masters-Tabelle mit 36 Punkten übrigens Rang 17. Das Masters war aber sowieso kein Thema. "Das hatten wir nie vor. Vorrang hat die Saison, unser Ziel ist der Wiederaufstieg", so Becker.

Philipp Leinenbach vom SV Hülzweiler setzt ähnliche Prioritäten. Nach vier Vorrunden-Siegen kamen die Gastgeber zwar souverän in die Zwischenrunde, schieden dort aber ohne Torerfolg aus. "Wir waren nicht mehr bei der Sache. Draußen sind wir stärker und haben als Bezirksliga-Dritter noch Chancen auf die Relegation. Der Aufstieg ist noch drin", sagt der SVH-Kapitän.

Gerd Kreuser stimmt Leinenbach zu. Mit dem Turnierverlauf war der Chef-Organisator zufrieden. "Es kamen 700 Zuschauer in die Halle. Ein super Ergebnis." Mit 45 Wertungspunkten war der Orthopädie-Altmeyer-Cup mittelmäßig dotiert. In Sachen Fair-Play war er Spitze. "Es gab nur vier Zeitstrafen. Das zeigt: Es geht auch ohne grobe Fouls und unnötige Härte", hielt Hallensprecher Salvatore Russello erfreut fest. > siehe auch Zahlen