Dicke Luft im Verband der Saar-Weidmänner

Saarbrücken. Dicke Luft herrscht bei der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS). Grund dafür ist die Tatsache, dass am Samstag beim Landesjägertag in Schmelz der bisherige Landesjägermeister Paul Maurer (48) nicht mehr für das höchste Ehrenamt der Weidmänner an der Saar zur Verfügung steht

 Jäger im Ansitz vor tief stehender Sonne: Falls der Hirsch aus der Deckung kommt, hat er verspielt. Fotos: dpa/SZ/Uli Barbian

Jäger im Ansitz vor tief stehender Sonne: Falls der Hirsch aus der Deckung kommt, hat er verspielt. Fotos: dpa/SZ/Uli Barbian

Saarbrücken. Dicke Luft herrscht bei der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS). Grund dafür ist die Tatsache, dass am Samstag beim Landesjägertag in Schmelz der bisherige Landesjägermeister Paul Maurer (48) nicht mehr für das höchste Ehrenamt der Weidmänner an der Saar zur Verfügung steht. Der einzige Kandidat ist der bisherige Stellvertreter Maurers, der Kreisjägermeister von Saarlouis, Andreas Schober (40). Zwischen beiden ist das Tischtuch zerschnitten. Im Februar hatte Maurer den Verzicht auf eine Kampfkandidatur gegen Schober mit dem Satz begründet: "Ich muss mir das nach acht Jahren in diesem Ehrenamt nicht antun." Wenn man sich mit Maurer unterhält, hat man den Eindruck, dass es hier vor allem um persönliche Empfindlichkeiten und Enttäuschungen geht. Darum, dass der Vize seinen Vorsitzenden in Sachen Kandidatur im Unklaren gelassen haben könnte. Maurer sagt: "Ich kann nicht verstehen, dass man alles mitträgt und am Ende aus der Gemeinschaft ausschert."

Dies wiederum weist Schober weit von sich und behauptet, seine Bereitschaft zur Kandidatur für den Landesvorsitz dem Chef der Jägervereinigung als erstes mitgeteilt zu haben. Genauso wie Maurer Schober unterstellt, nicht die volle Wahrheit zu sagen, sagt der Vize über den Vorsitzenden: "Er spielt nicht mit offenen Karten." Die Konkurrenten geben sich keine Blöße.

Obwohl Maurer ankündigte, nicht gegen seinen Herausforderer zu kandidieren, signalisiert er gleichzeitig aber auch: Wenn Schober in seinem Wahlgang nicht genügend Stimmen bekommen sollte, stünde er, Maurer, auch für eine dritte Amtsperiode bereit.

Die wahre Differenz zwischen den beiden Bewerbern liegt offenbar auf einem anderen Feld. Bei der Frage etwa, wie sie sich zur Auflösung der unteren Jagdbehörden gestellt haben, die im Saarland zunächst im Zuge der Hesse-Reform geplant war und dann wieder verworfen wurde. Denn Schober, der Rechtsanwalt, behauptet von sich: "Ich bin politisch und beruflich unabhängig; das ist das, was unsere Mitglieder wünschen." Dagegen setzt Maurer, der leitende Ministerialrat und Abteilungsleiter im Umweltministerium, die Prioritäten genau umgekehrt: "Im Saarland ist die VJS in der Politik und in der Öffentlichkeit erster Ansprechpartner für Jagdfragen." In anderen Ländern dagegen bitte man die Förster um Stellungnahme, wenn die Jagd in der Öffentlichkeit angesprochen werde. Also werden die Jäger am Samstag auch entscheiden, ob sie mehr Nähe zur Politik, mit Maurer, oder eine größere Staatsferne, mit Schober, wünschen.

 PaulMaurer

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 AndreasSchober

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