Dicke Luft bei den Saarlouiser Kreisverkehrsbetrieben

Saarlouis. Zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung der Kreisverkehrsbetriebe GmbH Saarlouis (KVS) ist die Stimmung mies. Die Geschäftsführung versuche, die Arbeit des Betriebsrats zu behindern, sagt Bernd Oleynik von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. In einem internen Schreiben an alle Mitarbeiter der KVS habe der Geschäftsführer Andreas Michel Stimmung gegen den Betriebsrat gemacht

 Bei den Kreisverkehrsbetrieben Saarlouis (KVS) alles in Reih' und Glied? Mitnichten. Foto: Engel&Seeber

Bei den Kreisverkehrsbetrieben Saarlouis (KVS) alles in Reih' und Glied? Mitnichten. Foto: Engel&Seeber

Saarlouis. Zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung der Kreisverkehrsbetriebe GmbH Saarlouis (KVS) ist die Stimmung mies. Die Geschäftsführung versuche, die Arbeit des Betriebsrats zu behindern, sagt Bernd Oleynik von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. In einem internen Schreiben an alle Mitarbeiter der KVS habe der Geschäftsführer Andreas Michel Stimmung gegen den Betriebsrat gemacht.

Zu viel unbezahlte Pausen?

Hintergrund des Streits ist der neue Dienstplan für die Busfahrer, der ab 12. Dezember gelten soll. Der Betriebsrat fordert eine Betriebsvereinbarung, in der unter anderem festgelegt werden soll, wie viele unbezahlte Pausen die Busfahrer maximal haben und wie lange die Schichten sein dürfen. Denn die Fahrer werden, wie in anderen Verkehrsbetrieben auch, nur dann bezahlt, wenn sie tatsächlich fahren. Allerdings sei die Zahl der unbezahlten Pausen bei der KVS im Vergleich zu anderen öffentlichen Verkehrsbetrieben zu groß. "Die neu eingestellten Fahrer haben am Tag bis zu zwei Stunden Pausen", meint Bernd Oleynik. Zu oft müssten Fahrer an Wendeschleifen etwa im Saargau warten, ohne dass sie eine Toilette zur Verfügung haben oder sich stärken können. Oleynik: "Das sind keine guten Pausenbedingungen." Für die Verhandlungen mit der Geschäftsführung hat der Betriebsrat den Anwalt für Arbeitsrecht Markus Dönneberg aus St. Ingbert eingeschaltet.

Und genau das hält der KVS-Geschäftsführer Andreas Michel für unangemessen. "Wir haben so etwas in Saarlouis immer selbst geregelt", sagt Michel gegenüber der Saarbrücker Zeitung. Auch ärgert ihn, dass er zuvor nicht mit den Problemen, die Betriebsrat und Verdi formulieren, konfrontiert worden sei. "Ich erfahre davon erst durch die Medien", sagt er. Deshalb habe er auch ein Schreiben an alle Mitarbeiter geschickt, um die Situation aus Sicht der Geschäftsführung darzustellen. So sei er vom Betriebsrat zu den vergangenen Sitzungen zwar eingeladen, aber nicht extra dazugerufen worden. Dass es um den neuen Dienstplan und eine Betriebsvereinbarung gegangen sei, habe er nicht gewusst. In dem Brief an die Mitarbeiter wollte er das klarstellen.

Betriebsrat geht vor Gericht

Doch einige Formulierungen in dem Schreiben machen Anwalt Dönneberg hellhörig, Sätze wie "Sie fragen sich vielleicht, wieso muss man dafür einen Rechtsanwalt einschalten? Das fragen wir uns auch!" Darin sieht er eine Behinderung der Arbeit des Betriebsrats. Deshalb hat Dönneberg am vergangenen Freitag im Auftrag des Betriebsrats beim Arbeitsgericht Saarbrücken einen Antrag auf "Unterlassung der Störungen der Betriebsratstätigkeit" gestellt.

Doch trotz aller Streitigkeiten soll es Ende November ein erstes Gespräch zwischen den Parteien geben. < weiterer Bericht folgt

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