Kitas Diakonie bringt Kita-Leitfaden in sechs Sprachen heraus

Neunkirchen · Halal oder nicht? Vielen zugewanderten Eltern bereitet diese Frage die meisten Sorgen, wenn sie ihren Nachwuchs in einer Kita anmelden: Was das Kind zu essen bekommt oder vielleicht sogar essen muss.

Doch dabei bleibt es nicht. „Das ganze System Kita ist oft unbekannt“, da es in den Herkunftsländern keine vergleichbaren Betreuungsangebote gibt. Darauf wies Diakoniepfarrer Udo Blank bei der gestrigen Pressekonferenz hin. Somit besteht das Risiko, dass gerade „die auf der Strecke bleiben, die den höchsten Förderbedarf haben“.

Abhilfe verspricht eine neue Infobroschüre. Diese wurde von der Diakoniestiftung an der Saar zusammen mit dem Referat für Kindertageseinrichtungen der Diakonie erstellt. „Wir konnten das nur unterstützen“, meinte Michael Burkert (SPD/Saartoto), Chef des Beirates der Stiftung. Zu überzeugend sei das Konzept gewesen – und überfällig. „Zugewanderten Familien und vor allem deren Kindern ebnet man damit den Weg ins deutsche Bildungssystem“ noch vor der Schulzeit. Nach Umfragen in den Einrichtungen entschied man sich, den Kita-Leitfaden in sechs Sprachen herauszugeben: Arabisch, Rumänisch, Bulgarisch, Russisch, Türkisch und Englisch. Wichtig sei dabei die Zweisprachigkeit, betonte Blank. So können die Kita-Mitarbeiter im Austausch mit den Eltern gezielt auf Inhalte hinweisen, ohne selbst die Fremdsprache zu verstehen.

In dem Leitfaden erfahren die Erziehungsberechtigen unter anderem, worin der Unterschied zwischen Kita und Schule besteht und was ihre Kinder in der Kita lernen. Zudem erläutert das Heft alle Fragen rund um die meist kritische Eingewöhnungszeit. Gegenstand sind zudem „Religiöse Bildung“ und „Kinderrechte“. Was die Mahlzeiten betrifft, findet man in der Broschüre folgenden Hinweis: „Die Gewohnheiten der Familien und deren Wünsche werden berücksichtigt, beispielsweise wenn Kinder kein Schweinefleisch essen dürfen.“

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