Deutschland unterstützt Ukraine Ausbildung von ukrainischen Soldaten an Panzerhaubitzen in der Nähe des Saarlandes beginnt diese Woche

Update | St. Wendel/Idar-Oberstein · Die Bundesregierung in Berlin hat dem ukrainischen Militär im Krieg gegen Russland weitere Unterstützung zugesagt. Jetzt soll Kiew gepanzertes Artilleriegeschütz erhalten. Und die Ausbildung an den Waffen erfolgt direkt hinter der saarländischen Grenze in Rheinland-Pfalz.

 Panzerhaubitzen liefert Deutschland an die Ukraine. (Archivaufnahme)

Panzerhaubitzen liefert Deutschland an die Ukraine. (Archivaufnahme)

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Deutschland will der Ukraine sieben Panzerhaubitzen 2000 liefern. Über eine entsprechende Abmachung berichtet Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD). Die Panzerfahrzeuge mit Artilleriegeschütz zählen zu schweren Waffen, über deren Bereitstellung sich erst kürzlich die Bundesregierung verständigt hatte.

Die Panzerhaubitze ist ein schweres Artilleriesystem mit einer Kanone auf einem Kettenfahrzeug - und ähnelt damit einem Panzer. Mit Standardmunition erreicht die Panzerhaubitze Schussentfernungen von 30 Kilometern, mit reichweitengesteigerter Munition sind 40 Kilometer möglich, wie die Bundeswehr schreibt. Die Geschützbesatzung kann demnach bis zu sechs Granaten so abfeuern, dass diese gleichzeitig einschlagen. „Die Panzerhaubitze 2000 ist eines der modernsten Artilleriegeschütze weltweit. Ihre Stärke liegt in ihrer Präzision und in ihrer großen Kampfentfernung“, heißt es.

Die jetzt angebotenen Waffensysteme sollten aus einer laufenden Instandsetzung kommen und damit der Bundeswehr nicht unmittelbar fehlen.

Hat die Heeresinstandsetzungslogistik in St. Wendel damit etwas zu tun?

Die 57 Tonnen schweren Panzerhaubitzen werden zwar grundsätzlich im HIL-Werk in St. Wendel instandgesetzt. Bei den sieben Panzerhaubitzen, die nun an die Ukraine geliefert werden, soll es sich nach SZ-Informationen aber nicht um Systeme handeln, die zuletzt in St. Wendel instandgesetzt wurden.

Bereits beschlossen ist, dass die Bundeswehr ukrainischen Soldaten die Bedienung von Artilleriegeschützen in Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz beibringt. Jetzt ist auch klar, wann diese beginnt. Eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin teilte auf SZ-Anfrage am Freitag mit: „Die Ausbildung gemeinsam mit den Niederlanden soll nach Klärung letzter Details kommende Woche in Idar-Oberstein beginnen.“ Idar-Oberstein liegt rund 30 Kilometer nördlich vom Saarland.

In Idar-Oberstein sind die Artillerieschule der Bundeswehr, die auch über Simulatoren verfügt, und das rund 900 Mann starke Artillerielehrbataillon 345 stationiert, das über Panzerhaubitzen verfügt. In beiden Dienststellen sind auch zahlreiche Saarländer beschäftigt.

Den scharfen Schuss können Soldaten mit dem Waffensystem auf dem Trüppenübungsplatz in Baumholder, wenige Kilometer nördlich der saarländischen Landesgrenze, üben.

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