Deutschland ist in Form für Merzig

Marpingen. Es spricht für ein Publikum, dass es auch in aussichtslosen Situationen und schlechten Zeiten hinter seinem Team steht. So war es auch bezeichnend, dass bei dem letzten Treffer der HSG Nordsaar am Montagabend im Handballspiel gegen die deutsche U18-Auswahl in der überfüllten Marpinger Sporthalle frenetisch gejubelt wurde - und das beim Stand von 27:35

 In der ersten Hälfte gegen die deutsche U18 hielt die HSG Nordsaar mit. Jens Buchner (Mitte) überwindet gleich zwei Gegner. Foto: Horst Klos

In der ersten Hälfte gegen die deutsche U18 hielt die HSG Nordsaar mit. Jens Buchner (Mitte) überwindet gleich zwei Gegner. Foto: Horst Klos

Marpingen. Es spricht für ein Publikum, dass es auch in aussichtslosen Situationen und schlechten Zeiten hinter seinem Team steht. So war es auch bezeichnend, dass bei dem letzten Treffer der HSG Nordsaar am Montagabend im Handballspiel gegen die deutsche U18-Auswahl in der überfüllten Marpinger Sporthalle frenetisch gejubelt wurde - und das beim Stand von 27:35. "Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir zu viele leichtsinnige Fehler gemacht", ärgerte sich HSG-Trainer Dirk Werkle. Zur Pause hatte es noch 17:17 gestanden und die Hausherren waren auf dem Weg zu einer Überraschung. Deutschlands Trainer, der Welt- und Europameister Christian Schwarzer, hatte eine gute Erklärung dafür. "Das ist doch immer der Fall, dass die vermeintlich schwächere Mannschaft am Anfang gut mithält. Wenn dann im Laufe des Spiels die Substanz und die Kräfte fehlen, dann wird die Überlegenheit erst deutlich", erklärte der 42-Jährige.Und sie wurde deutlich. Nach der Pause kamen die Gäste, die gestern in Merzig beim Victor's Cup starteten, vor allem wegen vieler Unkonzentriertheiten der Saarländer zu einfachen Toren. "Da sind wir schnell von zwei auf neun Tore in Rückstand geraten. Und das nur, weil wir im Angriff viele leichte Bälle verloren haben", erklärte Werkle.

So zog der deutsche Handballnachwuchs davon, während Nordsaar weiterhin freie Bälle verwarf und auch die Stabilität des Pfostens einige Male auf die Probe stellte. "Ich hatte zeitweise das Gefühl, wir wären in der Liga. Denn dort machen wir die einfachen Dinger auch nicht", seufzte der HSG-Trainer. Christian Schwarzer war dagegen zufrieden: "Das war ein sehr gutes Training", sagte er in Bezug auf den Victor's Cup. An manchen handballerisch anspruchsvollen Szenen war das große Potenzial der Schwarzer-Truppe zu sehen, die auch die gegnerischen Fans zu Beifall veranlassten. Eine Kombination, bei der Deutschland den Ball vom linken Rückraum quer über den Kreis auf Rechtsaußen spielte und anschließend in Kempa-Manier wieder in den Kreis passte, war definitiv sehenswert. Und die Zuschauer in Merzig dürfen sich auf mehr freuen. Bis Donnerstag spielt die deutsche Auswahl beim Victor's Cup in der Thielsparkhalle. Heute geht es dort um 10.30 Uhr mit der Partie der Schweiz gegen das Saarland los. Deutschland trifft um 14 Uhr auf die Niederlande und um 17.30 Uhr auf Weißrussland.jan

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort