Trotzdem insgesamt 55 000 Euro Preisgeld Deutscher Computerspielpreis: Saarland verfehlt knapp zwei Hauptpreise

Saarbrücken/Berlin · Das Saarbrücker Entwicklerstudio DigiTales Interactive war mit seinem Titel „Lacuna“ für den Preis für das „beste deutsche Spiel“ beim Deutschen Computerspielpreis nominiert – dem begehrtesten Preis der deutschen Branche –, konnte die Jury jedoch nicht ganz überzeugen. Auch an einem weiteren Preis ist die saarländische Spieleindustrie knapp vorbeigeschrammt. Dennoch war das Saarland auf der Bühne vertreten.

Screenshot aus dem Spiel „Lacuna“ des Entwicklerstudios DigiTales Interactive. Den Preis für das beste deutsche Spiel haben die Saarbrücker knapp verpasst.

Screenshot aus dem Spiel „Lacuna“ des Entwicklerstudios DigiTales Interactive. Den Preis für das beste deutsche Spiel haben die Saarbrücker knapp verpasst.

Foto: DigiTales Interactive

Das beste Videospiel Deutschlands wäre beinahe eines aus dem Saarland gewesen. Das düstere SciFi-Detektiv-Spiel „Lacuna“ war in der Kategorie „Bestes Deutsches Spiel“ beim Deutschen Computerspielpreis 2022 nominiert. Das Team der Saarbrücker Spieleschmiede DigiTales Interactive – die ihr Büro im vor kurzem eröffneten GameHub Saarbrücken hat – schaffte es mit „Lacuna“ zwar unter die drei Nominierten, konnte die 32-köpfige Fachjury aber nicht ganz überzeugen. Der Preis für das beste Spiel ging stattdessen an „Chorus“ von Deep Silver Fishlabs.

Deutscher Computerspielpreis 2022: „Chorus“ ist bestes Spiel, „Lacuna“ gewinnt 30 000 Euro Preisgeld

Damit geht der begehrteste Preis der deutschen Spielebranche – prämiert mit 100 000 Euro Preisgeld – an das Hamburger Spielestudio Deep Silver Fishlabs. Dennoch erhalten die beiden anderen Nominierten – „Lacuna“ und „Endzone: A World Apart“ – immerhin satte 30 000 Euro.

Beim Game Award Saar 2019 hat das damals noch in der Entwicklung befindliche „Lacuna“ den Preis für den besten Prototypen eingeheimst – nach der Veröffentlichung im letzten Jahr schließlich den Preis für das beste saarländische Spiel beim Game Award Saar 2021.

„Lacuna“: Düstere Science-Fiction-Detektivgeschichte aus dem Saarland verkauft sich in der ganzen Welt

„Lacuna“ ist im Mai des vergangenen Jahres erschienen und feiert – übersetzt in acht Sprachen – weltweit Erfolg. Das Spiel erzählt eine düstere Noir-Detektivgeschichte in dystopischem Science-Fiction-Setting, deren Verlauf sich ganz nach den Entscheidungen der Spielenden richten soll. Diese müssen in dem Spiel in wunderschöner 2D-Pixel-Grafik Detektivarbeit leisten, Hinweise kombinieren, Verdächtige verhören und unter Zeitdruck Entscheidungen treffen, die weitreichende Konsequenzen haben können.

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Eine weitere Nominierung aus dem Saarland beim Deutschen Computerspielpreis 2022

Zudem war das Spiel „Skuggor“ des Saarbrücker Studios BattyRabbit in der Kategorie „Bester Prototyp“ nominiert. Das Spiel ist in Zusammenarbeit mit der Hochschule Trier entstanden. Leider konnte das Team, das sein Büro ebenfalls im GameHub hat, den Preis jedoch nicht einfahren. Stattdessen gingen die 50 000 Euro für das beste Spiel, das sich noch in Entwicklung befindet, an „Wiblu“ von Peter Bartonik, Christian Walter und Ramona Raabe. Für „Skuggor“ erhält BattyRabbit wie die anderen Nominierten 25 000 Euro.

Bestes Internationales Spiel: Saarländischer Fantasy-Autor Markus Heitz hält Laudatio beim Deutschen Computerspielpreis 2022

Die Laudatio für den Preis in der Kategorie „Bestes Internationales Spiel“ hielt der saarländische Fantasy-Autor Markus Heitz. Er selbst spiele gerne „zwischen den Büchern“, sagte er auf der Bühne des Deutschen Computerspielpreises und erwähnte zum Beispiel den Rollenspiel-Klassiker „The Bard’s Tale“ für den Commodore 64. Heitz’ Roman „Die Zwerge“ wurde auch schon zu einem Videospiel adaptiert. Die Trophäe für das beste internationale Spiel ging an das düstere Action-Rollenspiel „Elden Ring“ des japanischen Entwicklers From Software.

Hier können Sie den Live-Stream vom Deutschen Computerspielpreis 2022 auch im Nachhinein sehen:

Deutscher Computerspielpreis 2022: Alle Gewinner im Überblick

  • Bestes Deutsches Spiel: Chorus (Deep Silver Fishlabs)
  • Bestes Familienspiel: Omno (Studio Inkyfox)
  • Nachwuchspreis – Bestes Debüt: White Shadows (Monokel)
  • Nachwuchspreis – Bester Prototyp: Wiblu (Peter Bartonik, Christian Walter, Ramona Raabe)
  • Beste Innovation und Technologie: Warpdrive (Holocafe)
  • Beste Spielewelt und Ästhetik: A Juggler’s Tale (Kaleidoscube)
  • Bestes Gamedesign: Kraken Academy!! (Happy Broccoli Games)
  • Bestes Serious Game: Ezra (Landesverband Kinder- und Jugendfilm Berlin)
  • Bestes Mobiles Spiel: Albion Online (Sandbox Interactive)
  • Bestes Expertenspiel: Imagine Earth (Serious Brothers)
  • Bestes Live Game: Hunt: Showdown (Crytek)
  • Bestes Internationales Spiel: Elden Ring (From Software)
  • Bestes internationales Multiplayer-Spiel: It Takes Two (Hazelight Studios)
  • Spielerin/Spieler des Jahres: Maximilian Knabe (alias HandOfBlood)
  • Studio des Jahres: CipSoft (Regensburg)
  • Sonderpreis der Jury: Tim-Christian Plöger für seine Initiative „Games Jobs Germany“
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