Deutsche und Franzosen in Feierstimmung

Reinheim. Saarländer, Pfälzer, Bitcherländer sowie Gäste aus dem District Sarreguemines feierten drei Tage beim Reinheimer Brückenbogenfest. "Die Brücke als ein Symbol schafft Verbindung von einem Ufer zum andern

 Einträchtig feiern Deutsche und Franzosen beim Brückenbogenfest in Reinheim. Foto: Wolfgang Degott

Einträchtig feiern Deutsche und Franzosen beim Brückenbogenfest in Reinheim. Foto: Wolfgang Degott

Reinheim. Saarländer, Pfälzer, Bitcherländer sowie Gäste aus dem District Sarreguemines feierten drei Tage beim Reinheimer Brückenbogenfest. "Die Brücke als ein Symbol schafft Verbindung von einem Ufer zum andern. So haben wir in den vergangenen drei Jahrzehnten gleichsam einen Brückenbogen zu unseren französischen Nachbarn gespannt", beschrieb der Vorsitzende des veranstaltenden Carneval-Clubs Reinheim, Werner Theis, die Bedeutung der 32. Ausgabe des mittlerweile traditionellen und urigen Festes. Daniel Zintz, Generalrat und Bürgermeister der lothringischen Gemeinde Siersthal brachte es bei der Eröffnungsfeier ebenfalls auf den Punkt: "Es wurden in den letzten Jahren viele persönliche Brücken gebaut. Das Fest ist eine der vielen wichtigen Freundschaftsinitiativen des Grenzraums". Gersheims Bürgermeister Alexander Rubeck, der erstmals als Schirmherr zusammen mit seinem Bliesbrucker Amtskollegen Jean-Luc Lutz den Fassbieranstich vornehmen konnte, erinnerte an den früheren Reinheimer Bürgermeister Josef Lembert, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. Liebevoll nur "Maire" genannt, habe er schon ein Jahr nach Kriegsende Brücken nach Frankreich geschlagen, den Kontakt zu den Menschen jenseits des Schlagbaumes aufgenommen, und war 1965 auch Initiator eines binationalen Festes, das unter dem Motto gestanden habe "Aus Feinden werden Freunde". Rubeck würdigte aber auch die Verdienste von Hermann Lembert, ohne dessen auch zwischenmenschlich gute Beziehungen über die ehemalige Grenze hinweg das Brückenbogenfest nicht vorstellbar sei. Frankophil wie die Zusammensetzung des Publikums bei der Eröffnungsfeier war auch die musikalische Unterhaltung. Das Orchester des Rubenheimer Musikvereins mit seinem Dirigenten Hans-Peter Welsch spielte neben dem Deutschlandlied auch die Marseillaise. Wie schon mehr als 20 Jahre zuvor eröffnete der Fanfarenzug St. Pierre aus Remelfing mit Trompeten, Waldhörnern, Hörnern, Trommeln und ihrem Kapellmeister Daniel Schwartz unter anderem mit "Le Téméraire" oder "Defile de Bataille" die Festivitäten. Das französische Duo "Los Amandos", bestehend aus den beiden Saareinsmingern Armand und Jean-Luc Beck setzte den Abend mit Unterhaltungsmusik fort. Dass es Reinheim so richtig krachen lässt, bewies die Böllergruppe des Schützen-Clubs Enzian, die mit ihrem Kommandanten Rudi Wendling den Startschuss zum Schlachtfest gab und die Öffnung der Theken, Imbissstände und des Flammkuchenofens weithin hörbar verkündete. Rund 100 Helfer sorgten während der drei Festtage unter den vier schmucken Bögen der Bliesbrücke für das Wohl der Gäste, bereiteten das Wellfleisch, die Leberknödel zu, hatten unter anderem mit Grumbeerpannekuche, elsässischem Flammkuchen, Hooriche nicht ganz alltägliche Gerichte auf der Speisekarte. Die Bliesransbacher "Happy Dance" spielte am Samstag auf, während der von Pfarrer Erhard Elsner gefeierte Gottesdienst am Sonntag von der Singgemeinschaft der beiden Männerchöre aus Reinheim und Niedergailbach unter der Leitung von Norbert Oberinger gesanglich begleitet wurde. Seit Jahren fester Bestandteil ist der Brezelumzug, an dem sich wieder viele Kinder mit ihren geschmückten Brezelstangen beteiligten. Sie nahmen aber auch die Fahrtangebote der Bimmelbahn Moby Dick gerne an und erlebten in Ruhe das Grenzdorf zusammen mit vielen Erwachsenen. ott

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort