Deutsch-tschechische Freundschaft trotz Sprachschwierigkeiten

Wadrill/Gehweiler. Böhmische Knödel mag er gerne. Nur mit der tschechischen Sprache will es nicht so recht klappen. Dabei ist Erich Brücker Vorsitzender des Partnerausschusses Wadrill, Gehweiler, Reidelbach und damit zuständig für die Partnerschaft zwischen Wadern und Sobotka in Tschechien

Wadrill/Gehweiler. Böhmische Knödel mag er gerne. Nur mit der tschechischen Sprache will es nicht so recht klappen. Dabei ist Erich Brücker Vorsitzender des Partnerausschusses Wadrill, Gehweiler, Reidelbach und damit zuständig für die Partnerschaft zwischen Wadern und Sobotka in Tschechien. "Wir haben mal versucht, tschechisch zu lernen, aber nach vier oder fünf Stunden haben wir es aufgegeben. Das war ein Zungenbrecher", erzählt der 59-Jährige.Sobotka ist seit 1993 die Partnerstadt von Wadern. Wie es dazu kam, ist fast schon eine abenteuerliche Geschichte. "Der ehemalige Ortsvorsteher von Gehweiler, Alois Schneider, war seinerzeit in Kriegsgefangenschaft in Tschechien", weiß Brücker. 1987 sei Schneider mit einem Schützenverein nach Prag gefahren. "Und er hat sich dann abgesetzt und hat diesen Bauernhof 80 Kilometer östlich von Prag aufgesucht. Er hat dort die Leute wieder getroffen, bei denen er damals gearbeitet hatte", berichtet er. Das habe den Grundstein gelegt für die Städtepartnerschaft. "Nach einigen Besprechungen gab es 1993 die offizielle Besiegelung der Partnerschaft", erzählt der 59-Jährige.

Inzwischen ist Brücker die Partnerschaft zu sehr eingeschlafen. "Das Problem ist einfach die Sprache und die Entfernung", sagt er. Immerhin liegen zwischen Wadrill und Sobotka 800 Kilometer. "Anfangs war die Partnerschaft gut. Die Frauengemeinschaft und viele andere Vereine sind nach Tschechien gefahren", berichtet er. Früher habe eine Dolmetscherin in Tschechien für die Verständigung gesorgt, inzwischen sei sie aber nicht mehr dabei. Alle zwei Jahre fährt eine Gruppe nach Sobotka. "Das Vereinsleben da ist nicht so wie in Deutschland", erklärt er. Zum Teil sei es schwierig, Leute aus Tschechien ins Saarland zu bekommen. "Das ist ein finanzielles Problem", bedauert er.

Kulturunterschiede

Trotz der Probleme findet Brücker die Partnerschaft mit der tschechischen Stadt wichtig. "Man sollte unterschiedliche Kulturen kennen lernen. Wir sind ein Europa", betont er. Die Menschen in Sobotka seien immer sehr gastfreundlich gewesen. "Die geben das letzte Hemd für ihre Gäste." Menschen, die von Anfang an dabei sind, gebe es immer weniger. "Die ursprünglichen Leute der Partnerschaft in Sobotka sterben aus", beklagt er eine Tatsache.Früher hat die Gruppe aus Deutschland in Sobotka in Gastfamilien gewohnt, inzwischen kommen sie meist im Hotel unter. Die Verständigung ist für Brücker kein Prolem. "Man kann ja auch mit Händen und Füßen reden", sagt er. Die nächste Fahrt nach Sobotka ist für den Herbst geplant. "Wir hoffen auf viele Teilnehmer", sagt Brücker.

< Wird fortgesetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort