Zahl der Corona-Todesfälle verdreifacht Deutlicher Anstieg von Atemwegserkrankungen im Regionalverband

Saarbrücken · Die Zahl der Corona-Fälle im Regionalverband hat sich im Oktober mehr als verdoppelt und die Zahl der Todesfälle mehr als verdreifacht. Gleichzeitig rollt offenbar eine Grippe-Welle an. Das Gesundheitsamt warnt deshalb vor leichtfertigen Lockerungen.

 Die Zahl der Corona-Todesfälle im Regionalverband hat sich im Oktober verdreifacht.

Die Zahl der Corona-Todesfälle im Regionalverband hat sich im Oktober verdreifacht.

Foto: dpa/Christian Charisius

Im Regionalverband überschneiden sich derzeit mehrere Wellen verschiedener Infektionskrankheiten. Wie das Gesundheitsamt mitteilte, wurden im Oktober 11 516 Corona-Fälle gemeldet. Das sind fast so viele Fälle wie in den ersten zwölf Monaten der Pandemie im Regionalverband und mehr als doppelt so viele wie im September (5 444). Gleichzeitig hat sich die Anzahl der Menschen, die an oder mit Corona verstarben, im Oktober mit 35 mehr als verdreifacht. Neben Corona wurden auch zunehmend Fälle der Influenza gemeldet.

Das Gesundheitsamt warnt vor leichtfertigen Lockerungen

Eine Überschneidung hoher Corona-Inzidenzen mit einer Grippe-Welle könne „die Lage in den Kliniken zusätzlich verschärfen“, sagte Regionalverbandsdirektor Peter Gillo. „Über mögliche Lockerungen bei der Isolations- und Maskenpflicht sollte deshalb nicht leichtfertig entschieden werden. Denn gerade den Schutz der vulnerablen Gruppen dürfen wir nicht vernachlässigen.“

Für den Oktober und November liegen dem Gesundheitsamt bislang rund 110 Sequenzierungen der Coronaviren vor. Über die Hälfte davon weisen die Fähigkeit zur „Immunflucht“ auf, heißt es. Sie sind also auch für Geimpfte und Genesene ansteckender und können leichter zu erneuten Infektionen führen. So haben sich seit Beginn der Pandemie im Regionalverband rund neun Prozent der Erkrankten mehrfach infiziert. Seit Anfang Oktober verdoppelte sich diese Quote auf knapp 18 Prozent.

Anstieg auch bei anderen Infektionskrankheiten — vor allem Kinder betroffen

Auch die Zahl der Grippe-Erkrankungen nimmt zu. Seit Anfang November wurden im Regionalverband 42 Fälle diagnostiziert, davon allein 26 in der zurückliegenden Woche. In den beiden vergangenen Jahren blieb die Grippewelle aufgrund der Corona-Maßnahmen hingegen fast vollständig aus.

Gerade in den Kitas verschärft sich die Lage zusätzlich durch eine Vielzahl weiterer Infektionskrankheiten. Neben der Gastroenteritis, auch bekannt als Magen-Darm-Grippe, treten vermehrt Erkrankungen mit RS-Viren auf. Diese befallen den Atmungsapparat und können Schnupfen, Husten, eine akute Bronchitis sowie Mittelohrentzündungen verursachen. Gerade bei Säuglingen und Kleinkindern kann es dabei zu schwereren Verläufen kommen. Häufig ist dann eine stationäre Behandlung im Krankenhaus erforderlich.

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