Deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit

Merzig-Wadern. "Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist jahreszeitlich zwar üblich, allerdings ist er höher ausgefallen als vor einem Jahr", erläutert Marlene Redler, Leiterin der Agentur für Arbeit in Saarlouis. "Deutlich mehr Meldungen als im Dezember kommen aus dem ersten Arbeitsmarkt

Merzig-Wadern. "Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist jahreszeitlich zwar üblich, allerdings ist er höher ausgefallen als vor einem Jahr", erläutert Marlene Redler, Leiterin der Agentur für Arbeit in Saarlouis. "Deutlich mehr Meldungen als im Dezember kommen aus dem ersten Arbeitsmarkt. Sie sind stark durch die extremen Witterungsverhältnisse in den vergangenen Wochen mit beeinflusst. Auswirkungen hat auch das Quartalsende, zu dem vermehrt Kündigungen ausgesprochen wurden und viele befristete Verträge ausgelaufen sind", so Redler weiter. In den vergangenen vier Wochen haben sich im Kreis Merzig-Wadern 450 Frauen und Männer in unmittelbarem Anschluss an eine Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet, 165 mehr als im Dezember. Höhere Arbeitslosmeldungen sind vor allem aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe, dem Verkehrs- und Lagerwesen und dem Gastgewerbe registriert worden. Die Einstellungsbereitschaft der Betriebe hat sich zwar gegenüber dem Vormonat leicht verbessert, aber es bleibt für den Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und ARGE weiter schwierig, Menschen in Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen waren weiterhin die Männer. Ihre Zahl ist gegenüber Dezember um 270 auf 1920 gestiegen, eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 9,8 Prozent. Bei den Frauen ist die Zahl der gemeldeten Personen um 100 auf 1400 gestiegen. Das waren 2,8 Prozent mehr als im Januar 2009. Besonders schwer haben es in der aktuellen Wirtschaftskrise Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Im Kreis Merzig-Wadern waren das im Januar 1575 Personen (47,6 Prozent aller Arbeitslosen). Bei den Jüngeren unter 25 Jahren lag der Anteil sogar noch höher: Von den 330 arbeitslos gemeldeten jungen Frauen und Männern (plus 30 zu Dezember) verfügten 200 oder 59,6 Prozent über keinen Berufsabschluss. "Aber auch Personen mit einer akademischen Ausbildung bleiben von der Krise nicht verschont", so Redler. Im Januar waren 120 Akademiker arbeitslos gemeldet, 42 oder 55,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. 890 der arbeitslos gemeldeten Personen waren 50 bis unter 65 Jahre alt, 130 mehr als im Dezember und 19,5 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich. 850 Frauen und Männer waren ein Jahr und länger arbeitslos, 90 mehr als im Dezember. Gegenüber 2009 ist ihre Zahl um 15,1 Prozent gestiegen. Stellensituation Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften ist wieder leicht gestiegen. Im Januar wurden den Vermittlern für den Kreis Merzig-Wadern 160 neue Stellen für eine ungeförderte Beschäftigung gemeldet, 50 mehr als im Dezember und 41,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ende des Monats Januar waren noch 290 offene Stellen vorhanden. Gesucht werden vor allem Kranken- und Altenpfleger, Erzieher und Friseure. Auch für Restaurantfachleute und Kellner, Raumpfleger, Bürofachkräfte und Fachschullehrer sind offene Stellen gemeldet. Zahlen in Merzig und Wadern Im Bezirk der Geschäftsstelle Merzig (Stadt Merzig, Mettlach, Perl, Beckingen) erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im Januar um 235 auf 1960, die Arbeitslosenquote lag bei 6,1 Prozent. Im Geschäftsstellenbezirk Wadern (Wadern, Losheim, Weiskirchen) wurden 1350 Arbeitslose gezählt, 140 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote betrug 6,7 Prozent. Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Arbeitslosengeld I) waren 1460 Personen gemeldet, 17,7 Prozent mehr als im Dezember und 7,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei der Kreisagentur für Arbeit und Soziales Merzig-Wadern (Arbeitslosengeld II) wurden im Januar 150 Frauen und Männer gezählt, 8,9 Prozent mehr als im Dezember und 5,9 Prozent mehr als im Januar 2009. www.arbeitsagentur.de

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