Deutliche Absage an die freien Kräfte des Marktes

Homburg. Auf der zweiten von insgesamt drei Stationen im Saarland besuchte der Bundesvorsitzende der Partei Die Linke, Oskar Lafontaine, gestern Abend anlässlich einer Regionalkonferenz Homburg

 Oskar Lafontaine und Barbara Spaniol sprachen gestern bei der Regionalkonferenz der Partei Die Linke im Saalbau. Foto: Thorsten Wolf

Oskar Lafontaine und Barbara Spaniol sprachen gestern bei der Regionalkonferenz der Partei Die Linke im Saalbau. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Auf der zweiten von insgesamt drei Stationen im Saarland besuchte der Bundesvorsitzende der Partei Die Linke, Oskar Lafontaine, gestern Abend anlässlich einer Regionalkonferenz Homburg. Vor einem bis auf den letzten Platz gefüllten Plenum im Homburger Saalbau nutzte Lafontaine die Gelegenheit, seine Partei auf die anstehenden Wahlen einzustimmen und griff den politischen Gegner scharf an. Mit Blick auf die gegenwärtige Finanzkrise in der Welt erteilte er den freien Kräften des Marktes und der Globalisierung erneut eine mehr als deutliche Absage. Auch kritisierte er das durch die Bundesregierung geschnürte Rettungspaket für die Banken. "Wir müssen uns doch in Deutschland die Augen reiben. Immer dann, wenn wir im Bundestag Anträge zur Anhebung der Hartz IV-Sätze oder der Renten stellen, dann werden diese von den anderen Parteien mit Blick auf die Finanzen unisono abgelehnt. Und jetzt auf einmal, wenn die Banken in Schwierigkeiten geraten, ist Geld da. Wir sind belogen und betrogen worden." Gerade die Hartz-Gesetzgebung und die Agenda 2010-Politik der Rot-Grünen Regierung unter Gerhard Schröder nahm Lafontaine scharf ins Visier. "Harz IV muss weg." Auch Angriffe auf seine Person brachte der Linken-Chef zur Sprache - und dabei auch in einen Kontext mit der "Spielcasino-Mentalität", die zur aktuellen Finanzkrise geführt habe. "Viele nennen mich einen Verräter, weil ich damals die SPD verlassen habe. Ich bin aus der SPD ausgetreten, weil ich bei diesem Spielcasino nicht mitmachen wollte." Den größten Applaus erntete Lafontaine, als er den Abzug der Bundeswehrsoldaten aus Afghanistan forderte. Schon zuvor hatten der Vorsitzende der Linken an der Saar, Rolf Linsler, und die Kreisvorsitzende Barbara Spaniol den Gegner im Lager von CDU und FDP scharf attackiert. Linsler: "Die anderen Parteien können mit einer Schlammschlacht beginnen, sie können machen, was sie wollen, wir werden unser Ergebnis so oder so einfahren." thw

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