Detlev Schönauer und die "Meistersäufer von Karlsberg"

Wemmetsweiler. Detlev Schönauers Programm "Übergerascht" ist nicht brandneu. Trotzdem füllte der Mainzer Kabarettist damit den Saal des Gasthauses Wachdersch fast bis auf den letzten Platz. In seiner Paraderolle als Wirt von Jacques Bistro amüsierte er das Publikum aus "Wemmedeweiler" von der ersten bis zur letzten Minute

 Detlev SchönauerFoto: SZ

Detlev SchönauerFoto: SZ

Wemmetsweiler. Detlev Schönauers Programm "Übergerascht" ist nicht brandneu. Trotzdem füllte der Mainzer Kabarettist damit den Saal des Gasthauses Wachdersch fast bis auf den letzten Platz. In seiner Paraderolle als Wirt von Jacques Bistro amüsierte er das Publikum aus "Wemmedeweiler" von der ersten bis zur letzten Minute. Seine Markenzeichen sind das B&;ret basque und sein französischer Akzent. Nachdem er sich überzeugt hatte, dass keine "Pälzer" anwesend sind, zog er nicht etwa die "Freunde" aus dem Nachbarland durch den Kakao, sondern den "Saarländer an sich": "Er feiert gern, arbeitet nicht viel und spricht eine ganz andere Sprache als Deutsch." Seine Thesen belegte Jacques mit plausiblen Beispielen. Die Angesprochenen fanden ihre Charakterisierung zum Brüllen komisch, wenn auch zum Schein ein paar Unmutsbekundungen geäußert wurden. "In allem, was er sagt, steckt ein Funken Wahrheit", räumte Daniele Moser aus Wemmetsweiler ein. Ihre Mutter Ellen Moser ergänzte: "Er nimmt kein Blatt vor den Mund und schwädzd, wie ihm die Schniss gewachs is." Dafür bedient sich Detlev Schönauer nicht nur des saarländischen Dialekts. Er versteht es, nahtlos von einer Mundart in die nächste zu wechseln. Jacques "übergeraschte" seine Gäste auch mit seinem musikalischen Talent. Sich selbst am Keyboard begleitend, schmetterte er in Konstantin-Wecker-Manier das "Häschen in der Grube" oder lud ein zum "Rentner vergiften im Park". Krönung seiner Musikdarbietungen war die Aufführung der saarländischen Oper "Die Meistersäufer von Karlsberg", bei der das Publikum mit vorgeschobenem Unterkiefer den sächselnden Chor gab. Margrit Jochem aus Dirmingen und ihre Freundin Anni Senzig erlebten Detlev Schönauer nicht zum ersten Mal. Sie lobten die familiäre Atmosphäre im Gasthaus Wachdersch. "In großen Hallen kommt Schönauers Kabarett nicht so gut rüber", fanden sie. Der Wirt, Christoph Fries, berichtete, dass der Künstler bereits zum dritten Mal bei ihm gastiere. ets

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