Design-Preis für Topfdeckel mit Schlitz

Saarbrücken. "Das Rad kann man nicht neu erfinden, aber man kann es komfortabler machen", weiß Produktdesigner Ralph Krämer. Das gilt auch für Töpfe und vor allem ihre Deckel. Wer kennt nicht das Problem beim Abgießen von kochendem Wasser, das nicht selten die Geschicklichkeit eines Akrobaten und die Schmerzunempfindlichkeit eines Fakirs verlangt

Saarbrücken. "Das Rad kann man nicht neu erfinden, aber man kann es komfortabler machen", weiß Produktdesigner Ralph Krämer. Das gilt auch für Töpfe und vor allem ihre Deckel. Wer kennt nicht das Problem beim Abgießen von kochendem Wasser, das nicht selten die Geschicklichkeit eines Akrobaten und die Schmerzunempfindlichkeit eines Fakirs verlangt. Vom Verdruss, den überkochende Töpfe verursachen, nicht zu reden. "Ich ärgerte mich, wenn die Spaghetti oder der Reis überkochten", bestätigt Ralph Krämer, beließ es aber nicht dabei, sondern ging das Problem des Kochtopfdeckels an. Er entwickelte zusammen mit dem Saarbrücker Kochgerätehersteller Woll einen Deckel mit umlaufendem Schlitz. Dadurch kann der Dampf entweichen und das Überkochen wird verhindert. Dank des auf dem Topfgriff aufgesetzten Deckelgriffs und eines breiten Schüttrandes lässt sich das kochende Wasser mühelos abgießen. "Ein Riesenvorteil", stellt Ralph Krämer fest, und darüber hinaus ist seine Entwicklung auch "eine echte Innovation" für die er und die Firma Woll ein Patent erhielten. Passend dazu entwickelten Hersteller und Designer auch einen neuen Topf. Der verbindet den Wärme hervorragend leitenden Aluguss der Firma Woll mit dem ihn umgebenden hygienischen und leicht zu reinigenden Edelstahl. Auch hier ging es darum, einer längst vorhandenen Form etwas Neues abzugewinnen, indem man sie verbessert und dabei auch die Kosten im Auge behält. "Darin liegt die Herausforderung, ein Produkt zeitgemäß zu gestalten und zu verarbeiten." Dafür ist der Austausch mit dem Kunden notwendig. Aufgrund der kurzen Wege zwischen seinem Büro in Saarbrücken und dem ebenfalls hier ansässigen Unternehmen erwies sich das als ideal, aber im Fall des mehrfach mit dem Staatspreis Design, letztmalig 2007 für sein Lebenswerk, ausgezeichneten Produktdesigners ist das nicht die Regel. Denn die Kunden von Ralph Krämer wohnen in der ganzen Republik. So gesehen hat sich das Heimspiel gleich mehrfach gelohnt. "Das Rad kann man nicht neu erfinden, aber man kann es komfortabler machen" Produktdesigner Ralph Krämer

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