Design in allen Lebenslagen
Neunkirchen. "Bitte nichts anfassen", mahnt Lehrerin Klaudia Rompza die Mädchen und Jungs vor ihrer Entdeckungsreise durch eine Welt aus Objekten mit durchaus praktischer Verwendbarkeit und skurrilem Charme
Neunkirchen. "Bitte nichts anfassen", mahnt Lehrerin Klaudia Rompza die Mädchen und Jungs vor ihrer Entdeckungsreise durch eine Welt aus Objekten mit durchaus praktischer Verwendbarkeit und skurrilem Charme. Während die meisten Jungs von den Exponaten fasziniert sind, die etwas mit Technik und Geschwindigkeit zu tun haben ("wie schnell fährt denn so ein Motorrad?"), betrachtet beispielsweise Jason ganz fasziniert die mit Plastik-Gerümpel behangene Neonröhre, die in Neunkirchen als "Müllleuchter" Furore macht. Vanessa hingegen hat sich mit der Stoff-Hängetreppe angefreundet, die so lässig Wege nach oben eröffnet.Die Klasse 3.2 der Maximilian-Kolbe-Schule in Wiebelskirchen hat gestern die Ausstellung zum Neunkircher Designpreis in der Volksbank Neunkirchen/ Bank 1 Saar besucht. 61 Studierende und Absolventen des Fachs Produktdesign an der Bauhaus-Universität Weimar, der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBK) in Saarbrücken waren in die Endrunde des Neunkircher Designpreises 2011 gekommen. Ausgelobt wurde der Preis von der Volksbank Neunkirchen (heute Zweigniederlassung der Bank 1 Saar). Die Wettbewerbsbeiträge sind seit der Preisverleihung bis einschließlich 17. Juni im Veranstaltungsraum zu sehen.
Dirk Rausch, Absolvent der HBK, seines Zeichens Künstler und Leiter der HBK-Siebdruck-Werkstatt, ist erfahrener Führer durch die Ausstellung. Mit dem Designpreis 2011 ist er zum dritten Mal bei der renommierten Neunkircher Veranstaltung dabei. Geschickt bringt er den Kindern das allgegenwärtige, aber nicht immer leicht zu durchschauende Thema Design/Gestaltung/Form/Funktion näher. Die Produkte der Hauptpreisträger Anne Lorenz (Möbelentwürfe "Dress"), Carlotta Werner (transportable Kochstelle) und Philipp Oster (utopisches Unterwassertransportsystem "Scenario 2087") direkt im Eingangsbereich des lichten Ausstellungsraumes bilden den Einstieg ins Thema.
Die begleitenden Mütter werfen derweil schon mal einen Blick auf Glasobjekte und das Rührsystem "Quix", dem der aufwändig gestaltete Ausstellungs-Katalog "assoziative Materialien" bescheinigt, die auf "die Sünde jedes Genussmenschen: Schokolade" verweisen. Und auch der "Einkaufswagen 2.0." findet Bewunderer. Ebenso die auf Parfümerien/Drogerien zugeschnittene Tüte, in der Badeperlen glitzernder Blickfang und kleines Geschenk für den Kunden gleichermaßen sind. Derweil betrachtet Maximilian einigermaßen fasziniert den Camcorder in Form eines der Hand angepassten Ringes.
Das Staunen über den irgendwie zerstückelt und dann neu zusammengesetzten Ohrensessel weicht nach den Erläuterungen von Dirk Rausch möglicherweise der Erkenntnis, dass die genauere Betrachtung von Dingen des Alltags eine durchaus hoch spannende Sache sein kann - auch für Kinder.
Auf einen Blick
Die Designpreis-Ausstellung ist noch bis einschließlich Freitag, 17. Juni, im Veranstaltungsraum der Volksbank Neunkirchen (3. Etage) zu sehen. Geöffnet ist die Präsentation von Montag bis Freitag von 8.30 bis 16.30 Uhr. Besucher melden sich bei Service/Information in der Schalterhalle. Führungen für Schulklassen und Gruppen sind kostenfrei, eine Anmeldung ist aus organisatorischen Gründen allerdings erforderlich unter Telefon (0 68 21) 103 72 52 (Heidi Henninger). sl
