Der zufriedene Aufsteiger

Merzig. Im Rudel nehmen es Wölfe mit jedem auf, auch mit körperlich überlegenen Gegnern. Nur gemeinsam sind sie stark. So ist der Kampfname, mit dem die Handballfreunde Unter Saar ("die Wölfe") in der Regionalliga Südwest auf Raubzug gehen, auch sehr treffend gewählt. Das große Plus des von vielen Experten als Absteiger Nummer eins gehandelten Liga-Neulings ist der Teamgeist

Merzig. Im Rudel nehmen es Wölfe mit jedem auf, auch mit körperlich überlegenen Gegnern. Nur gemeinsam sind sie stark. So ist der Kampfname, mit dem die Handballfreunde Unter Saar ("die Wölfe") in der Regionalliga Südwest auf Raubzug gehen, auch sehr treffend gewählt. Das große Plus des von vielen Experten als Absteiger Nummer eins gehandelten Liga-Neulings ist der Teamgeist. Im Kollektiv lehrten die forschen Punkte-Jäger (12:16 Punkte) bislang auch stärker eingestufte Rivalen das Fürchten, sogar auf fremdem Terrain. So führte der Aufsteiger in Hochdorf bereits mit drei Toren und musste sich dem Tabellendritten später nur knapp mit 28:29 geschlagen geben. "Sie haben gespürt, dass sie auch gegen stärkere Gegner bestehen können. Das war wichtig", stellte HF-Trainer Berthold Kreuser fest. Besonders bissig zeigten sich die Wölfe aber im eigenen Revier. Auch "große Tiere" mussten in der Merziger Thielspark-Halle ums Überleben kämpfen, wie Titelanwärter HG Saarlouis beim 32:32-Remis zu spüren bekam. Ein Problem der Wölfe ist ihre bisweilen maßlose Beute-Gier. Im Tor-Rausch werden sie oft leichtsinnig und vergessen, bereits am Boden liegenden Gegnern den Rest zu geben, sehr zum Leidwesen von Leitwolf Kreuser. Bestes Beispiel: Das Spiel beim Schlusslicht Offenbach. Hier verspielte der Tabellenzehnte einen Neun-Tore-Vorsprung und zitterte sich am Ende zum glücklichen 32:32-Remis. "Meine Spieler haben plötzlich aufgehört, Handball zu spielen, und bekamen dafür die Quittung", ärgerte sich Kreuser über den verschenkten Sieg. Auch im Heimspiel gegen Gelnhausen führte sein Team zur Pause mit 18:14 deutlich. Am Ende stand eine unnötige 29:32-Niederlage. Es blieb aber die einzige Niederlage in eigener Halle. "Wir erspielen uns viele Chancen. Nur frei vor dem Tor, da versagen wir zu oft", bemängelt Kreuser. Völlig chancenlos war seine Mannschaft allerdings nur bei den Top-Teams Gelnhausen (1.) und Kassel (4.), wo es zwei deutliche Schlappen (28:37, 22:42) setzte. Bei den vier anderen Niederlagen wäre auch ein Punkt drin gewesen. Besonders ärgerlich: Die 31:33-Niederlage in Haßloch, wo die Kreuser-Truppe die erste Halbzeit (8:18) verpennte und den zweiten Durchgang mit 25:15 klar gewann. Konstant stark spielte Untere Saar dagegen bei den vier Saison-Siegen. Gegen Mülheim (30:27), Budenheim (34:30), Bad Blankenburg (38:33) und Nieder-Olm (32:28) ließ man nichts anbrennen, dem Tabellensechsten Groß-Umstadt rang man im letzten Heimspiel im alten Jahr ein 23:23-Remis ab. "Das war noch einmal eine Top-Leistung", lautete Kreusers Fazit zur Winterpause. Nach 14 von 30 Spielen bleibt festzuhalten: Die HF haben in der Regionalliga schnell Fuß gefasst. Spielen sie künftig noch etwas abgeklärter, werden sie sich im Abstiegskampf das Fell nicht über die Ohren ziehen lassen. "Sie haben gespürt, dass sie auch gegen stärkere Gegner bestehen können."Trainer Berthold Kreuser

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