"Der Wunsch zu helfen ist in mir"

Dudweiler. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat in Dudweiler eine lange Geschichte, eine große Bedeutung als örtlicher und aktiver Verein und engagiert sich auch auf Kreisebene in den Einsatzeinheiten des DRK

 Gerd Wühr vor der Unterkunft des Roten Kreuzes in Dudweiler. Foto: Becker&Bredel

Gerd Wühr vor der Unterkunft des Roten Kreuzes in Dudweiler. Foto: Becker&Bredel

Dudweiler. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat in Dudweiler eine lange Geschichte, eine große Bedeutung als örtlicher und aktiver Verein und engagiert sich auch auf Kreisebene in den Einsatzeinheiten des DRK. So findet man den Dudweiler DRKler Gerd Wühr zum Beispiel in der Technischen Einsatzleitung des Saarpektakels, wo er mit Vertretern von Polizei, Technischem Hilfswerk und Feuerwehr den Gesamteinsatz der Hilfskräfte leitet und alle anfallenden Einsätze koordiniert."Ein guter Rotkreuzler muss Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und einen guten Gerechtigkeitssinn beweisen", meint Gerd Wühr, zweiter Vorsitzender des DRK Ortsvereines Dudweiler auf die Frage, was man mitbringen müsse, um sich im DRK ehrenamtlich zu engagieren. Gemeinsam mit 44 weiteren Vereinsmitgliedern setzt sich der 59-Jährige für die Rettung von Menschenleben ein. "Ich leite Sanitäts-, und Reanimationsausbildungen und Erste-Hilfe-Kurse. Des Weiteren bin ich auch auf Kreisebene als Beauftragter für Katastrophenschutz tätig", so der Rotkreuzler, dessen ganze Familie im Ortsverein Dudweiler ist. Seine Frau lernte Wühr sogar im Verein kennen. Über gemeinsame Dienste kam man sich näher. Als Katastropenschutzbeauftragter kennt er Einsätze aber nicht nur vom Planspiel in der Theorie, sondern auch aus der harten Realität.

Wühr erinnert sich oft an einen der härtesten Einsätze bei einem Hochwasser der Saar in den 1990er Jahren: "Damals stieg die Saar so weit über die Ufer, dass wir alle Bewohner des Altenheimes Langwiedstift evakuieren mussten. Die Menschen wurden in einem nahe gelegenen Gymnasium untergebracht. Wir haben Feldbetten aufgeschlagen und Krankenbetten aufgestellt, um die Senioren zu verpflegen", erzählt der Rentner. Auch bei einer Schneekatastrophe 1996 musste das DRK Dudweiler ausrücken, um die Menschen, die auf der A6 in Richtung Sankt Ingbert mit ihren Pkw liegen geblieben waren, zu versorgen. Damit sie nicht frieren mussten, organisierte das Rote Kreuz Decken und kochte Tee, der auf der Autobahn verteilt wurde. Dass der Ortsverein Dudweiler auch in die Schnelleinsatzgruppe des Kreisverbandes integriert ist, beschert zusätzliche Einsätze über das Jahr verteilt und sorgt dafür, dass die Dudweiler DRK-Aktiven auch bei allen Großveranstaltungen gefragt sind. So trifft man sie beim Saarspektakel ebenso wie bei den Einsätzen im und rund um das Saarbrücker Fußballstadion.

Das Deutsche Rote Kreuz ist ein ehrenamtlicher Verein, der alle Sanitätsdienste bei öffentlichen Veranstaltungen wie Fußballspielen oder Schulfesten kostenfrei anbietet. "Wir machen alles freiwillig und leben von Mitgliedsbeiträgen und den Spenden der Bevölkerung", erklärt Wühr. Für ihn stehen andere Dinge im Vordergrund als Geld: "Der Wunsch zu helfen ist in mir drin. Das klingt vielleicht banal, aber es ist einfach so", sagt der Dudweiler Bürger. Besonders stolz ist das Rote Kreuz Dudweiler auf die riesige Resonanz bei einer der diesjährigen Blutspende-Aktion. Anlässlich des 130-jährigen Bestehens des Ortsvereins wünschten sich die Mitglieder 130 Blutspenden. Mit 127 Spendern war das Team aber mehr als zufrieden. "Sonst haben wir rund 90 Blutspenden. Aber das hat all unsere Erwartungen übertroffen", freut sich Gerd Wühr. "Ein guter Rotkreuzler muss Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und einen guten Gerechtigkeitssinn beweisen"

Gerd Wühr

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