Der wunderbare und oft lächerliche Gang durchs Leben

Heusweiler. "Wir irren, wenn wir glauben, wir seien auf der Welt um glücklich zu sein." Soweit der Philosoph Schopenhauer: Der in Völklingen lebende Autor Jürgen Kück (Foto: Ver) kennt seinen Schopenhauer, weiß, was die Welt im Großen wie im Kleinen zusammenhält, und er kann schreiben

Heusweiler. "Wir irren, wenn wir glauben, wir seien auf der Welt um glücklich zu sein." Soweit der Philosoph Schopenhauer: Der in Völklingen lebende Autor Jürgen Kück (Foto: Ver) kennt seinen Schopenhauer, weiß, was die Welt im Großen wie im Kleinen zusammenhält, und er kann schreiben. In seinen jetzt veröffentlichten Kurzgeschichten "Mal so betrachtet" belichtet Kück mit einem weinenden und lachendem Auge den "wunderbaren und zugleich oft lächerlichen Gang durchs Leben." Wenn im Kopf hundert Sorgen Schlange stehen, die ganze buckelige Verwandtschaft sein wehrloses Neugeborene betatscht und dabei fröhlich ruft "Das hat sie von mir!", machen sich Panik, Jähzorn und Weltschmerz bereit. Kück fasst Emotionen in knappe Worte. Trefflich meist - das Publikum in Heusweiler honoriert seinen Sprachwitz schmunzelnd.Liebevoll zeichnet der Autor Eigenheiten seiner ebenso spinnerten wie liebenswerten Mitmenschen nach. Impressionistisch-zeitlos wirkt sein Blick auf das Dörfchen Herchenbach, in dem für ihn die Zeit stehen geblieben scheint.

Die soziale Kälte lässt ihn bibbern vor ohnmächtiger Wut beim Umgang mit der "Ware Arbeitskraft" im Text "Rechnet sich nicht.", und auch beim vergeblichen Versuch, während einer Gruppenreise "Reisen bildet . . . Cliquen" Anschluss zu finden, und nicht minder bei Zynikern, die "vor lauter Dummheit die Welt in fünf Minuten erklären können".

In Kücks Kurzgeschichten kommen Themen wie Arbeitslosigkeit und Rationalisierung, Krankheit und Tod vor, aber immer aus der Wahrnehmung des "Kleinen Mannes" heraus. Die im Eigenverlag herausgegebene Textesammlung "Mal so betrachtet" kann beim Autor, Telefon (0 68 98) 3 21 59, für zehn Euro erworben werden. et

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