Der Winterschlaf ist längst passé

Neunkirchen. Eins, zwei, drei, vier . . . und schon reißt der Geduldsfaden ab. Denn so wuselig wie es im Bau der Blattschneiderameisen zugeht, wird jeder Versuch einer Volkszählung sofort im Keim erstickt

 Der neu geborene Sikahirsch fühlt sich am wohlsten unter den Fittichen seiner Mama. Fotos: Marc Prams

Der neu geborene Sikahirsch fühlt sich am wohlsten unter den Fittichen seiner Mama. Fotos: Marc Prams

Neunkirchen. Eins, zwei, drei, vier . . . und schon reißt der Geduldsfaden ab. Denn so wuselig wie es im Bau der Blattschneiderameisen zugeht, wird jeder Versuch einer Volkszählung sofort im Keim erstickt. Es sind rund eine Million der fleißigen Waldhelfer aus Südamerika, die in der neu gestalteten Tropenhalle bei der Organisation ihres Hofstaates - von der Futterkammer bis zur Mülldeponie - beobachtet werden können und bereits wenig Tage nach ihrer Ankunft zu den heimlichen Stars zählen.Traditionell gilt die Zeit um Ostern als Auftakt der neuen Zoo-Saison, und so wurde auch in diesem Jahr beim Frühjahrsputz alles auf Vordermann gebracht, um den Besuchern einen schönen Aufenthalt zu garantieren. Überall blüht es, die Winterschläfer sind längst erwacht, und bei allen Tieren sorgen die sommerlichen Temperaturen für spürbaren Bewegungsdrang. Die jungen Orang-Utans Reziki und Struppi lockt es zum Klettern ins große Freigehege, die Pfauen flanieren stolz zwischen den Besuchern umher und würdigen sie keines Blickes, und im jüngst gegründeten Neunkircher Stadtteil Meerwutzhausen ziehen die ersten Bewohner ein.

Meerwutzhausen ist ein weiteres Highlight, das pünktlich zu Ostern in direkter Nachbarschaft zum Streichelzoo eröffnet wird. Dort findet bis Ostersonntag auch ein Programm für die Kinder statt. Am Infostand bei den Menschenaffen läuft eine passende Schminkaktion, und die täglichen Kurzerlebnisführungen (11 und 15 Uhr) bieten Einblicke in das Leben der Orang-Utans. Gegen eine Spende von einem Euro, der in den Fonds zur Rettung bedrohter Arten fließt, erhält jedes Kind ein Ausmalbild mit dem es an einer Verlosung teilnimmt, bei der unter anderem Jahreskarten für den Zoo auf die Gewinner warten. "Am Sonntagnachmittag wollen wir alle ausgemalten Bilder zu einer großen Kette verbinden und ums Affenhaus legen", erklärt Zoopädagoge Christian Andres. "Und natürlich wird dank der Unterstützung des KV Hoppeditz auch der Osterhase am Sonntag ab 11 Uhr wieder im Zoo unterwegs sein", fügt er hinzu. Gänzlich unbeeindruckt von alledem weicht der neugeborene Sikahirsch keinen Meter von der Seite seiner Mutter, stets darauf bedacht, möglichst viel Milch zu ergattern. Von den in Vietnam ansässigen Hirschen gibt es nur noch wenige in freier Natur, weshalb man in Neunkirchen besonders stolz auf die Nachzucht ist. Über Zuwachs freut sich auch der "Mäh-Trupp" des Zoos. Die Ouessant-Schafe - die kleinste Schafrasse der Welt - kümmern sich rührend um ihr Neugeborenes, das gemeinsam mit seinen Artgenossen demnächst wieder umziehen darf. "Das sind unsere natürlichen Rasenmäher, die ständig im Zoo auf Tour sind und den Rasen stutzen", sagt Andres, der auf weiteren Nachwuchs zu Ostern wartet "Die Störche brüten schon eine ganze Weile. Wir rechnen damit, dass die Jungen in den nächsten Tagen schlüpfen." Es gibt also viel zu entdecken im Neunkircher Zoo.

saarbruecker-zeitung.de/

 Gewusel in "Meerwutzhausen".

Gewusel in "Meerwutzhausen".

 Heike Schneider (links) und Frederic Jacob schminken die Kinder.

Heike Schneider (links) und Frederic Jacob schminken die Kinder.

ostern

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