Der Winter darf ruhig kommen

Bexbach · Die ersten Vorboten des Winters waren zum Wochenanfang über das Saarland gefegt und hatten hier und da für ein Verkehrs-Chaos gesorgt. In Bexbach ist man dagegen auf Schnee und Eis gut vorbereitet.

Wenn die ersten kalten Nächte dafür sorgen, dass der Arbeitstag mit Eiskratzen beginnt, ist der Winterdienst ein Thema in den Kommunen. Da macht Bexbach keine Ausnahme: Nach dem langen Winter in diesem Jahr hat man sich beim Bauhof in der Höcherberg-Stadt gut vorbereitet. "Unser Salzlager ist natürlich gefüllt", informierte der Leiter des Bexbacher Bauhofs, Jörg Dilfer, gestern auf Anfrage im Gespräch mit unserer Zeitung. Man habe allerdings keine sonderlich große Lagerkapazität: "Ist das Lager, voll, stehen uns rund 160 Tonnen zur Verfügung. " Wie lang das reicht, ist schwer vorherzusagen, hängt natürlich von der Härte des Winters ab. "Bei einem mittelmäßigen Winter kommen wir mit dieser Menge etwa eineinhalb Wochen aus", so der Fachmann.

Im Gegensatz zu der Situation vor einigen Jahren, als das Streusalz nicht nur knapp war, sonder es bundesweit wegen des strengen, langen Winters keinen schnellen Nachschub gab, hat man sich für diesen Fall gerüstet: "Wir beziehen unser Salz von einem Händler an der Mosel und haben einen Rahmenvertrag, der Nachlieferung binnen 24 Stunden beinhaltet. Der Lieferant hat seinerseits die Lagerkapazität erhöht, so dass es wohl keinen Engpass mehr geben wird", sagte Dülfer, der seit 2004 den Bexbacher Bauhof mit 26 Mitarbeitern leitet.

Gute Erfahrungen hat man in der Höcherberg-Stadt mit der Vergabe des Räumdienstes für die Straßen an ein privates Unternehmen gemacht: "Bis jetzt sind wir mit der Arbeit zufrieden. Die Firma fährt mit drei Räumfahrzeugen und einem Kleinfahrzeug. Es kommt ab und zu vor, dass Bürger sich beschweren, wenn sie Schnee geschippt haben und dann kommt das Räumfahrzeug und drückt ihn wieder zurück. Dann ärgern sich die Betroffenen und reklamieren bei der Bauhof-Leitung, aber das Fahrzeug kann den Schnee halt nicht mitnehmen", so Dilfer.

Wichtig ist für die Bauhof-Besatzung der Draht zu den Wetter-Spezialisten: "Von November bis April kommt täglich ein Wetterfax mit einer Kurzzeitprognose und einer für einen Zeitraum von fünf bis sechs Tagen. "Bis jetzt sind die Vorhersagen eigentlich recht passend", ist der Bauhofleiter zufrieden. Die Leitung ist auch für die Alarmierung des Winterdienstes zuständig: Sind die Temperaturen oder die Wetterlage kritisch, gibt es um 4 Uhr morgens Kontrollfahrten. Bei Bedarf werden dann die Räumfirma und die Bauhofbesatzung alarmiert. Wichtig sind auch die drei hoch gelegenen Stadtteile Höchen, Frankenholz und Oberbexbach. "Wenn's aktuell geschneit hat, gehen wir mit allen 26 Mitarbeitern raus, streuen von Hand zu Fuß, also mit Schneeschieber und Salzeimer, Gehwege und vor allem auch Treppen. In der Stadt werden die Streutrupps von zwei Kleintraktoren unterstützt", so Dilfer. Am Wochenende besteht die Bereitschafts-Besatzung bei normalen Verhältnissen aus sieben bis acht Mitarbeitern. Für eine Antwort auf die Frage, was er sich wünscht, braucht der Bauhof-Chef nicht nachzudenken: "Schönes Wetter, wenig Schnee, insgesamt keinen harten Winter."

Freie Straßen und Gehwege sind auch ein Kostenfaktor: Die Stadt Bexbach gibt für den Winterdienst jährlich zwischen 100 000 und 180 000 Euro aus. "Das hängt immer vom Winter ab. So hat der Winter 2013, der sehr lang war, 230 000 Euro verschlungen", informierte der zuständige Bexbacher Fachbereichsleiter Thomas Schneider gestern.

Zum Thema:

Auf einen BlickDas Salzlager des Bauhofs der Stadt Bexbach hat eine Lagerkapazität von rund 160 Tonnen. Bei Bedarf sieht der Vertrag mit dem Händler Nachlieferung binnen 24 Stunden vor. Die Stadt Bexbach gibt in "normalen" Wintern zwischen 100 000 und 180 000 Euro für den Winterdienst aus. Im langen Winter 2013 waren es 230 000 Euro. rs

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort