Der Wertstoffhof stößt an seine Grenzen

Köllertal. Der Entsorgungsverband Saar (EVS) hat zu Beginn des Jahres das "Ident"-System eingeführt. Dabei werden die Kosten der Müllentsorgung nach der Anzahl der Leerungen berechnet. Damit einher geht auch eine deutliche Verteuerung der Müllentsorgung

 Wertstoffhof-Mitarbeiter müssen seit Januar stärker zupacken, da mehr Müll gebracht wird.Foto: aki

Wertstoffhof-Mitarbeiter müssen seit Januar stärker zupacken, da mehr Müll gebracht wird.Foto: aki

Köllertal. Der Entsorgungsverband Saar (EVS) hat zu Beginn des Jahres das "Ident"-System eingeführt. Dabei werden die Kosten der Müllentsorgung nach der Anzahl der Leerungen berechnet. Damit einher geht auch eine deutliche Verteuerung der Müllentsorgung. Will man bei der grauen Tonne (120-Liter, zweiwöchentliche Leerung) auf den früheren Entleerungspreis kommen, dann muss man etwa sieben Leerungen pro Jahr einsparen. Damit will der Verband unter anderem erreichen, dass der Verbraucher seinen Abfall penibel genau trennt, sprich: weniger Müll in die graue Tonne stopft als bisher. Seit Januar wird auch der Sperrmüll nicht mehr alle drei Monate kostenlos abgefahren, sondern nur noch auf Abruf und gegen eine Gebühr von 15 Euro. Kostenlos ist dagegen die Ablieferung von bis zu zwei Kubikmetern an den Wertstoffhöfen des EVS. Wie die immer größeren Anlieferungsmengen von Sperrmüll im Wertstoffhof der drei Köllertal-Kommunen in Walpershofen belegen, nutzen die Köllertaler Bürger diesen Service in steigendem Maße.Joachim Maurer und Heike Steimer, beide im Riegelsberger Rathaus zuständig für Umweltangelegenheiten und für den Wertstoffhof, sprechen davon, dass zwischen Januar und März etwa vier Mal so viel Sperrmüll angeliefert wurde, wie im gleichen Vorjahres-Zeitraum. "Wenn das so weitergeht, kommen wir an unsere Grenzen. Seit Anfang dieses Jahres werden bei uns monatlich zwischen 50 und 60 Container abgefahren - das sind doppelt so viele als 2010. Ich führe dies darauf zurück, dass die Bürger nun tatsächlich genauer auf die Trennung ihres Abfalls achten." Bei Bauschutt und Baumischabfällen sei der Anstieg besonders stark, "doch wir nehmen auch mehr Metallschrott entgegen. Früher sind metallische Gegenstände in der Tonne gelandet, heute werden sie zu uns gebracht", berichtet Maurer.

Die Riegelsberger Verwaltung, die auch den Wertstoffhof für alle drei Köllertal-Kommunen verwaltet, will dem Mehraufkommen an Sperrmüll mit der Einstellung eines zweiten fest angestellten Mitarbeiters und mit zusätzlichen Ein-Euro-Jobbern begegnen. Zudem, so Joachim Maurer, soll die Anlage im Sommer dieses Jahres vergrößert und mit einer Rampe versehen werden, von der aus dann jeder, der Sperrmüll bringt, diesen direkt in die Container befördern kann.

Auf einen Blick

Öffnungszeiten des Köllertaler Wertstoffhofs: montags, mittwochs und freitags 13 bis 18 Uhr, dienstags und donnerstags 9 bis 13 Uhr, samstags 9 bis 16 Uhr. Der Wertstoffhof der drei Köllertal-Kommunen befindet sich im Riegelsberger Ortsteil Walpershofen im Gewerbegebiet Mühlengarten (Straße Am Mühlengarten).

Sperrmüll-Mengen von 0,5 bis 5 Kubikmetern können auch individuell vom Entsorgungsverband Saar (EVS) abgeholt werden, eine Fahrt kostet 15 Euro. Infos hierzu beim Entsorgungsverband Saar (EVS), Tel. (06 81) 5 00 05 55. red

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