Der Trittplatten-Streit geht in die zweite Runde

Holz. Die Heusweiler Gemeindeverwaltung lehnt es weiterhin ab, auf dem Holzer Friedhof Trittplatten zwischen den Grabfeldern der ersten und zweiten Reihe verlegen zu lassen. Entweder auf allen Friedhöfen der Gemeinde oder auf keinem, so der Standpunkt der Verwaltung

Holz. Die Heusweiler Gemeindeverwaltung lehnt es weiterhin ab, auf dem Holzer Friedhof Trittplatten zwischen den Grabfeldern der ersten und zweiten Reihe verlegen zu lassen. Entweder auf allen Friedhöfen der Gemeinde oder auf keinem, so der Standpunkt der Verwaltung. Der Holzer Ortsrat jedoch folgt nicht in blindem Gehorsam den Vorschlägen der Verwaltung, sondern drängt auf eine Einzelfall-Lösung. Die Saarbrücker Zeitung hatte Anfang Oktober von den Problemen der Holzer Familie Bauer berichtet. Gerhard Bauer war im November 2006 gestorben, beerdigt wurde er auf dem Holzer Friedhof in einem Rasentiefengrab in der zweiten Reihe. Aber dort würde sich, vor allem im Herbst und Winter, das Regenwasser so stauen, dass alles verschlammt sei, sagte die Familie Bauer. Man könne nur unter größter Mühe zum Grab gehen. Die Gefahr, dass man ausrutsche und sich verletzt, sei groß. Deshalb bat die Familie Bauer die Gemeindeverwaltung, in dieser zweiten Rasengrabreihe Trittplatten anlegen zu lassen. Die Trittplatten wollte die Familie Bauer sogar selbst bezahlen. Keine Wege vorgesehenDoch die Gemeinde lehnte diesen Wunsch ab. Die Gründe: In der Friedhofssatzung seien keine Wege zwischen Rasentiefengräbern vorgesehen, es hätte sich außer der Familie Bauer noch niemand beschwert, und man wolle keinen Präzedenzfall schaffen. Der Holzer Ortsrat jedoch sah das anders. Auf Antrag der CDU wurde um eine Einzelfallprüfung gebeten: die Verwaltung sollte sich die Situation auf dem Holzer Friedhof einmal ganz genau anschauen und dann Bericht erstatten. Das taten Claudia Britz von der Friedhofsverwaltung und Bauamtsleiter Albert Dörr am Mittwochabend in der Holzer Ortsratssitzung. "Wir haben uns das mal bei Regen angeschaut. So, wie es die Familie dargestellt hat, ist es nicht. Die Verwaltung lehnt es ab, in einem bestehenden Grabfeld einen Gehweg anzulegen. Im Rahmen der Gleichbehandlung sollten die Gremien das deshalb auch ablehnen. Oder man muss sagen: Wir legen für alle Rasengrabflächen Gehwege an, und nicht nur für einen", sagte Claudia Britz. Doch weder die Familie Bauer noch der Holzer Ortsrat wollen gepflasterte oder geteerte Luxusgehwege, sondern lediglich ein paar Trittplatten zwischen der ersten und zweiten Grabreihe. Dazu Claudia Britz: "Auch das würde der Friedhofssatzung widersprechen. Außerdem schaffen wir mit Trittplatten eine Unfallgefahr." CDU und SPD im Holzer Ortsrat gaben sich mit den Ausführungen der Verwaltung nicht zufrieden. Jan Paul (SPD) sagte: "Wir wollen in diesem Einzelfall eine Lösung finden. Ich habe mir das vor Ort angeschaut: Es ist durchaus möglich, dort kurzfristig mit Trittplatten oder Aufschüttungen Abhilfe zu schaffen." Albert Dörr meinte: "Ich warne vor einer Sonderlösung in Einzelfällen. Es muss eine klare Lösung her, sonst gibt es eine Flut von Einzel- und Sonderlösungen, die nicht mehr abzusehen ist." Notfalls die Satzung ändernMartin Walter (CDU) ließ sich jedoch nicht von der Ortsratslinie abbringen: "Dort, wo etwas im Argen liegt, müssen Handlungsmöglichkeiten bestehen. Notfalls sollten wir über den Gemeinderat auf eine Änderung der Friedhofssatzung hinwirken." Auf Antrag von Walter beschloss der Ortsrat einstimmig, dass vor der nächsten Ortsratssitzung eine Besichtigung auf dem Holzer Friedhof durchgeführt und danach im Ortsrat eine Entscheidung getroffen wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort