Sulzbach/Saarbrücken. Offizielle Reden sind manchmal etwas dröge und hölzern. Dass sie hintergründig und zum Schmunzeln geeignet sein können, bewies indessen Peter Becker, Leiter der Polizei-Bezirke Saarbrücken-Stadt und -Land, zu der unter anderem auch Sulzbach, Dudweiler, Friedrichsthal und Quierschied gehören. Der Leitende Polizeidirektor hatte zu einem besonderen Anlass ganz tief hinein geschaut in die Personalakte von Werner Pietsch (60). Dieser wurde gestern in der Veranstaltungsstätte Aula von einer Vielzahl von Gästen, zumeist seine Wegbegleiter aus zahlreichen Dienststellen, in den Ruhestand verabschiedet - nach fast 43 Jahren im Dienste der saarländischen Polizei (SZ vom 10. Februar).Vom einst gegenüber Vorgesetzten recht aufmüpfigen jungen Mann in Uniform war da die Rede, der sich aber zum absolut verlässlichen und geschätzten Ordnungshüter entwickelte. Bis er schließlich Leiter der Polizei-Inspektion Sulzbach war, und das rund sechs Jahre. Als Abschiedsgeschenk erhielt Pietsch unter anderem eine Robusta-Rebe, über die er sich sichtlich freute. Denn der frisch gebackene Pensionär spielt mit dem Gedanken, an der Mosel unter die Winzer zu gehen.

Nachfolger von Werner Pietsch ist Polizeihauptkommissar Hans Peter Komp. In wenigen Wochen tritt der 54-Jährige seinen Dienst in der Gärtnerstraße an. 1975 trat er in den Polizeidienst ein, wechselte nach der Ausbildung für den gehobenen Dienst 1982 zum damaligen Revier Sulzbach, um dann, acht Jahre später, in die Saarbrücker Karcherstraße (Pietsch: "Die Heldenschmiede") zu wechseln. Ab 2004 war er stellvertretender Leiter der Polizei-Inspektion Blieskastel und ab dem Jahr 2009 bis heute im Führungs- und Lagezentrum in Saarbrücken. Nach 30 Jahren kehrt er nun wieder zurück nach Sulzbach. Komp, verheiratet und gebürtiger Neunkircher, ist engagiert in der IPA (International Police Association, größte Berufsvereinigung der Welt mit rund 420 000 Mitgliedern in 63 Ländern) und fährt gern Motorrad. 80 Kollegen findet er in Sulzbach vor. Auch ihnen steht die nächste Strukturreform ins Haus. Wobei schon feststeht, dass die Sulzbacher Inspektion eine sogenannte A-Dienststelle sein wird. Das heißt: Sie wird auch künftig rund um die Uhr besetzt sein. Hans Peter Komp hat sich, wie er sagt, vorgenommen, im Zusammenwirken mit den Kommunen "das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken" und sich auch sehr dem Thema Opferschutz zu widmen. mh