Der "Spitzbubenweg" umrundet das "Dorf am Himmel"

Ein kleines Team um Günther Raber ist seit fast einem Jahr damit beschäftigt, Münchwies mit einem neuen Rundweg zum Wander-Mekka zu machen. Nachdem die Unterstützung der Stadt Neunkirchen gesichert war, wurden bisher mehr als 800 Arbeitsstunden investiert.

 Günther Raber setzt einen der 13 Info-Steine auf dem neuen "Spitzbubenweg". Foto: Mihm

Günther Raber setzt einen der 13 Info-Steine auf dem neuen "Spitzbubenweg". Foto: Mihm

Münchwies. Aus der Notwendigkeit, den seit langem bestehenden Rundwanderweg um Münchwies mit einer neuen Beschilderung zu versehen, entstand die Idee, gleich einen neuen, attraktiveren Weg zu bauen. Einmal "infiziert" von dieser Idee, so teilte Michael Mihm der SZ mit, habe sich der "Unruheständler" und ehemalige Bauleiter der Firma Monti, Günther Raber, dieses Projektes angenommen. Zusammen mit einer Hand voll Mitstreitern seien seit vergangenen Juli Ideen und Pläne gesammelt worden, bis am Ende der Neunkircher Stadtverwaltung ein fertiger Entwurf des neuen Weges habe vorgelegt werden könnnen. Damit hätten die "Väter" des neuen Weges bei der zuständigen Fachabteilung offene Türen eingerannt, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die von der Verwaltung angebotene Unterstützung habe es ermöglicht, die Vorstellungen zu verwirklichen.In einer Bürgerversammlung im November 2011 wurde den Münchwiesern der neue, 11,8 Kilometer lange Weg vorgestellt. Da das Kind einen Namen brauchte, hat sich die Gruppe um Günther Raber entschlossen, dem Weg den Namen "Spitzbubenweg Münchwies 13/14" zu geben. Der Name ist Konzept und dokumentiert auf 13 Steinsäulen entlang des Weges Geschichte und Geschichten rund um das "Dorf am Himmel". Künstlerisch gestaltet wurden die Steine von der Ehefrau des "Oberspitzbuben" Günther Raber, Roswitha.

Münchwieser Vereine helfen mit

Nachdem Genehmigungen der Stadt, des Landes, des Forstes und des Landesamtes für Umweltschutz vorlagen, konnte die kleine Gruppe engagierter Bürger in diesem Frühjahr loslegen. Bis heute seien mehr als 800 Stunden Arbeitszeit (ohne Planung) in den neuen Weg investiert worden, teilen die Initiatoren mit. Die Materialkosten seien Dank Sponsoren um mehr als 30 Prozent reduziert worden.

Die offizielle Eröffnung des Weges ist jetzt für Samstag, 30. Juni, geplant. Bis dahin sei noch einiges zu erledigen, teilt Mihm mit. So sei die Beschilderung zu ergänzen und zu verbessern. Über den Lautenbach sei noch ein Steg (Brücke) zu bauen und am Aussichtspunkt unterhalb der Fachklinik Münchwies solle eine Fotomontage über die Umgebung informieren.

Örtliche Vereine hätten sich dem Projekt angeschlossen und in finanzieller Eigenleistung zur Wertsteigerung des Weges beigetragen. So habe der Imkerverein in der Nähe der Bienenbelegstation auf dem Höcherberg einen Infopunkt angelegt, der über die Bedeutung der Bienen für unser Ökosystem aufklärt. Der Natur- und Vogelschutzverein weise auf das Natura 2000 Projekt hin und wolle sich mit weiteren Hinweistafeln am Projekt beteiligen. Neben den an der Wegstrecke verteilten Tischen und Bänken böten eine Metzgerei, ein Stehcafé, eine Pizzeria und der nur etwa 200 Meter vom Weg entfernte Höcherbergturm samt seiner Gaststätte dem Wanderer die Möglichkeit zur Rast.

Für einen Notfall ist vorgesorgt

Für die Sicherheit der Wanderer hat sich die Projektgruppe etwas Besonderes ausgedacht. Um bei einem Notfall schnell reagieren zu können, heißt es, sei der "Spitzbubenweg Münchwies 13/14" bei der Rettungsleitstelle in Saarbrücken hinterlegt. Bei einer Alarmierung der Notrufnummer 19 222 werde in der Zentrale der Streckenplan des Weges auf einem Monitor angezeigt. In Verbindung mit den aufgestellten Infosteinen, die alle nummeriert sind, werde die Standortbestimmung leicht gemacht.

Ziel der Arbeitsgruppe "Spitzbubenweg Münchwies 13/14" sei es nicht, einen neuen Premiumwanderweg zu gestalten, versichern die Wegebauer. Das Ziel sei vielmehr gewesen, den Abstand zwischen Brunnenpfad, Schauinslandweg, Mühlenpfad und Steinbachpfad nicht zu groß werden zu lassen. red

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