Jubiläum Der Sozialverband VdK feiert 70. Geburtstag

Saarbrücken · Drei Gründungsmitglieder von 1947 wurden bei dem Festakt ausgezeichnet. Viel Lob für die Arbeit von Kramp-Karrenbauer.

 Die VdK-Gründer Willi Müller (mit Sohn Klaus Müller), Werner Salm und Alfred Engeldinger, mit Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), VdK-Saar-Chef Armin Lang und Geschäftsführer Peter Springborn (v.l.).

Die VdK-Gründer Willi Müller (mit Sohn Klaus Müller), Werner Salm und Alfred Engeldinger, mit Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), VdK-Saar-Chef Armin Lang und Geschäftsführer Peter Springborn (v.l.).

Foto: VdK Saarland / Becker&Bredel/WIB

Sein einstiges Image als Kriegsopfervereinigung und eine Art „Rentner-ADAC“ hat er längst abgelegt: Der VdK ist heute ein moderner Sozialverband mit mehr Mitgliedern als alle politischen Parteien zusammen: Mit großem Bahnhof an Landesprominenz und einem bunten Familienfest rund ums Saarbrücker Schloss hat der VdK Saarland am Freitag sein 70-jähriges Bestehen gefeiert. 44 000 Mitglieder und 2000 ehrenamtliche Helfer in 182 Ortsverbänden zählt der Verband an der Saar. Angesichts der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich, zunehmender Altersarmut und sozialer Benachteiligung kranker und behinderter Menschen betonte der VdK-Landesvorsitzende Armin Lang (SPD): „Der VdK wird mehr denn je gebraucht“ – und Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) betonte: „Wenn es diese Einrichtung nicht gäbe, müsste man sie erfinden“.

Wie modern und sozial sich der VdK heute präsentiert, zeigte schon die musikalische Umrahmung der Jubiläumsfete im Festsaal des Saarbrücker Schlosses. Die aus dem KBBZ Halberg hervorgegangene inklusive „iBand“ mit jungen behinderten Rollifahrern präsentierte kabellose E-Musik auf einem handelsüblichen iPad. Neben zahlreichen Jubiläumsreden wurden auch drei Gründungsmitglieder für ihr langjähriges Engagement geehrt. Willi Müller (92) aus Ottweiler-Lautenbach, Werner Salm (91) aus Großrosseln-Emmesweiler und Alfred Engeldinger (94) aus Merzig-Schwemlingen sind seit 1947 Mitglieder im VdK. Als Festreferentin des Tages sagte die Präsidentin des VdK Deutschland, Ulrike Mascher: „Die stetig zunehmende Mitgliederzahl ist ein großer Vertrauensbeweis für den größten und am stärksten wachsenden Sozialverband Deutschlands“. Der VdK habe auf Bundesebene sogar mehr Mitglieder als der Deutsche Fußballbund (DFB), fügte SR-Moderator Joachim Weyand hinzu.

Präsidentin Mascher sagte: „Der VdK Saarland ist nicht nur politisch auf Erfolgskurs“. So habe der Verband mit seinem Aushängeschild Rechtsberatung alleine im vergangenen Jahr in mehr als 3300 Fällen 5,7 Millionen Euro für seine Mitglieder an Nachzahlungen und Rentenansprüchen erstritten. Dazu biete der VdK viel Fachkompetenz in der Pflege-, Kranken- und Unfallversicherung sowie im Behinderten- und Rentenrecht.

 In den 50er und 60er Jahren organisierte der Sozialverband Urlaubsfahrten für Familien. Hier  eine Abfahrt am Saarbrücker Hauptbahnhof.

In den 50er und 60er Jahren organisierte der Sozialverband Urlaubsfahrten für Familien. Hier  eine Abfahrt am Saarbrücker Hauptbahnhof.

Foto: VdK/Archiv VdK

Anschließend gab Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer einen kurzen historischen Abriss über den 1947 im Saarbrücker Johannishof gegründeten VdK und würdigte ihn mit seinen Leistungen als „streitbaren Verein“. Die Regierungschefin kündigte einen Aktionsplan gegen die nur leicht zurückgegangene Armutssituation im Saarland sowie ein Programm gegen Langzeitarbeitslosigkeit und für mehr Pflegekräfte an. Der seit 2008 amtierende VdK-Landeschef Lang sagte, wenn es um die Existenzsicherung der Mitglieder gehe, werde der VdK „unabhängig, solidarisch, stark“ auch weiterhin keinem Widerspruch und Streit aus dem Wege gehen. Dabei erinnerte Lang auch an ein Zitat des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) als früherem VdK-Chef in Bayern: „Es ist gut, wenn sich die Politik an den Forderungen des VdK orientiert. Dies bringt Ruhe bei den Bürgern...“

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