Der Sommer 2013: Sonne machte 20 Prozent Überstunden

Der Sommer 2013 war einer der schönsten, sonnigsten und wärmsten der vergangenen 25 Jahre. Bei einem Mittelwert von 18,0 Grad – 1,3 Grad zu warm im Vergleich zur Norm – erlebte das Köllertal den wärmsten Sommer seit 2006.

Nachdem die Sommer seit 2007 meist wechselhaft verliefen, dominierte diesmal Hochdruckeinfluss, der nur von kurzen Tiefs unterbrochen wurde. Vor allem Juli und August erfreuten mit stabilen Schönwetterperioden und einer Kombination aus viel Sonnenschein, wenig Regen, Wärme und Hitze. Innerhalb meiner Messreihe seit 1989 traten bei den wichtigsten Parametern des Sommers Spitzenplatzierungen auf: Mit 39 heiteren Tagen wurde zusammen mit 1995 hinter 2003 der zweite Platz erreicht. Immerhin gab es diesmal 18 heitere Tage mehr als vorigen Sommer. Die Sonne verwöhnte uns mit sagenhaften 751 Stunden, denn sie machte gut 20 Prozent Überstunden. Hinter 1990, 1991 und 2003 belegt der Sommer 2013 als sonnenscheinreicher den vierten Platz. An rund der Hälfte aller Tage des Sommers wurden 25 Grad oder mehr gemessen - mit 43 echten Sommertagen kam der Sommer damit unter die Top Fünf meiner Messreihe. Bei den so genannten warmen Tagen ab 20 Grad wurde mit 74 der dritte Platz hinter 1992, 2010 und 2003 erreicht.

Die Kehrseite des sonnigen Sommers war jedoch die Trockenheit. Die Regensumme von 180 Liter auf den Quadratmeter bedeutet ein Defizit von einem Viertel. Es war der trockenste Sommer seit acht Jahren. Mit 22 Regentagen regnete es so selten wie seit 2003 nicht mehr - an drei Viertel aller Tage des Sommers war es trocken.

Der meteorologische Sommer begann im Juni zunächst kühl bis mäßig warm, es war bei uns freundlich und trocken, während viele Regionen im Osten und Süden Deutschlands unter einer Jahrhundertflut litten. Der Sommer kochte bis Monatsmitte nur auf Sparflamme, es wurde wechselhafter mit Regen. Vom 17. bis 19. Juni kam es zu einer ersten intensiven, aber kurzen Hitzewelle mit Temperaturen um 33 Grad. Bereits am 20. Juni wurde die Hitze durch eine markante Gewitterfront wieder vertrieben. Zwar fielen bei uns 27 Liter Regen auf den Quadratmeter, doch wurde das Köllertal von einer schweren Unwetterschneise verschont, die vom Saargau (Raum Überherrn) über den Landkreis Saarlouis Richtung Nordsaarland mit Hagel und Sturmböen zog. Das letzte Junidrittel zeigte sich unsommerlich, nass und kühl bei Temperaturen um 17 Grad. Insgesamt war der Juni in Bezug auf Wärme und Niederschlag ein ausgeglichener Sommermonat. Nach kräftigem Regen zu Julianfang stellte sich in der Folge die Großwetterlage grundlegend um, die Zugbahn der Tiefs verlagerte sich nach Norden, und Hochs übernahmen die Regie über Mitteleuropa. Alle Daheimgebliebenen konnten sich in der Urlaubszeit über eine dreiwöchige sehr stabile Schönwetterperiode mit hochsommerlichem Wetter freuen. Erst zu Beginn der dritten Dekade wurde heiße Luft aus Süden angezapft, die Temperaturen kletterten bis 33 Grad. Gleichzeitig wurde es gewittrig, starke Regengüsse gingen nieder. Mit einer leichten Abkühlung ging der Juli zu Ende. Immerhin erlebten wir den wärmsten Juli seit 2006, die Sonne machte 38 Prozent Überstunden. Zum Start in den August erreichte die Hitze ihren diesjährigen Höhepunkt, als der 2. August mit 34,5 Grad zum heißesten Tag des Jahres wurde. Danach sorgten Gewitter für kurze Abkühlung. Im weiteren Verlauf baute sich im gesamten Monat wiederholt Hochdruckeinfluss auf, nur ab und zu unterbrochen durch kurze Tiefs mit geringen Schauern.

Insgesamt war der Sommer des Jahres 2013 gewitterärmer als in den Vorjahren. Mit acht Gewittertagen blitzte und donnerte es nur halb so oft wie im Sommer davor.

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