Der Sieger heißt auf jeden Fall Illingen

Illingen · Freundschaft durch Fußball: Am Samstag fand beim Bezirksligisten SV Kerpen Illingen das so genannte Drei-Illinger-Treffen statt. Zu Gast im Saarland waren der FC Illingen aus der Nähe von Karlsruhe und der SV Illingen aus der Nähe von Pforzheim.

Wer auf der Landkarte Illingen sucht, der kann leicht verwirrt werden. Denn es gibt nicht nur die Gemeinde Illingen im Saarland mit ihren rund 16 000 Einwohnern, sondern auch Illingen im Enzkreis (bei Pforzheim) mit 7000 Einwohnern und Elchesheim-Illingen (zwischen Karlsruhe und Rastatt) mit 3000 Einwohnern.

Die Vereine aus diesen drei Orten trafen sich an diesem Samstag zu einem Fußballturnier auf dem Kunstrasenplatz des Bezirksligisten SV Kerpen Illingen. Zum ersten Mal seit der 100-Jahr-Feier des SVI 2009 spielten die Gastgeber, der SV Illlingen (Enzkreis) und der FC Illingen (Elchesheim) gegeneinander.

Das so genannte Drei-Illinger-Treffen hat eine lange Tradition, die bis in das Jahr 1970 zurückreicht. In diesem Jahr wurde erstmals um den neuen Ewald-Veigel-Wanderpokal gespielt. Veigel, früherer Bürgermeister von Illingen/Württemberg (Enzkreis), war einer der Mitbegründer dieser Tradition, ebenso wie der damalige Spartenleiter des SV Illingen (Enzkreis), Fritz Gutekunst. Sie wurden vor der Siegerehrung zu Ehrenmitgliedern des SV Kerpen 09 Illingen ernannt. Der SVI-Vorsitzende Jürgen Schubmehl erklärte, es sei ihm "nicht schwer gefallen", die Mitglieder bei der Versammlung davon zu überzeugen.

Schubmehl berichtete von den Anfängen des Illinger-Treffens, die er selbst als Spieler miterlebt hat. Er ist seit damals mit Ewald Veigel und Fritz Gutekunst befreundet. Der Initiative dieser drei Funktionäre ist es zu verdanken, dass das Turnier wieder zustande kam.

Eingeschlafen und wiederbelebt

1971 wurde beschlossen, das Drei-Illinger-Treffen alljährlich abwechselnd in den verschiedenen Illinger Gemeinden zu veranstalten. "Nach einigen Jahren haben wir gemerkt, dass das zu viel war", erzählt Jürgen Schubmehl, denn ein solches Turnier brachte ein hohes Maß an Organisation mit sich. Bald wurde es nur noch alle zwei Jahre veranstaltet, zwischenzeitlich schlief das Verhältnis der Vereine untereinander ein.

Mit dem inoffiziellen Drei-Illinger-Treffen anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des SV Kerpen im Jahr 2009 erlebte die Tradition eine Renaissance. 2010 lud der Bürgermeister von Illingen/Württemberg, Harald Eiberger, eine Delegation aus dem saarländischen Illingen ein. 2011 erfolgte der Gegenbesuch beim Karnevals-Frühschoppen in der Illipse.

Von nun an soll alle zwei Jahre um den Ewald-Veigel-Pokal gespielt werden. Nächster Ausrichter ist 2015 Elchesheim-Illingen, 2017 findet das Turnier in Illingen (Enzkreis) statt.

Erster Sieger des Pokals wurde am Samstag der FC Illingen aus dem Enzkreis. Ewald Veigel ließ es sich nicht nehmen, den nach ihm benannten Pokal mit Bier füllen zu lassen, ehe er ihn unter großem Applaus der etwa 100 Zuschauer überreichte. Neben den Spielen der Männer fand zudem eine Partie der Illinger Frauen statt.

Ortsvorsteher Wolfgang Scholl sagte: "Wir werden diese Sache auch weiterhin unterstützen. Im nächsten Jahr beim Karnevals-Frühschoppen, bei dem unsere Partnerstädte Kerpen/Köln und Kerpen/ Eifel kommen, werden wir auch wieder versuchen die beiden Illinger Gemeinden dazuzuholen." Denn die Verbindungen bestehen mittlerweile nicht nur zwischen den Fußballvereinen. Ein häufig verwendetes Zitat aus der Rede von Scholl lautet: "Sport baut Brücken". Und die Brücke führte in diesem Fall Saarländer, Schwaben und Badener auf kuriose und bemerkenswerte Art und Weise zusammen.

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