Der Senkrechtstarter

Elm. Am Anfang seiner noch jungen Sport-Karriere "quälte" Julian Bastuck mit großem Spaß kleine Zelluloid-Kugeln. Heute quält sich der frühere Tischtennis-Spieler lieber selbst. Erst vor zweieinhalb Jahren hat der neue Läufer-Star des TV Elm seinen Schläger gegen ein Paar Laufschuhe getauscht

Elm. Am Anfang seiner noch jungen Sport-Karriere "quälte" Julian Bastuck mit großem Spaß kleine Zelluloid-Kugeln. Heute quält sich der frühere Tischtennis-Spieler lieber selbst. Erst vor zweieinhalb Jahren hat der neue Läufer-Star des TV Elm seinen Schläger gegen ein Paar Laufschuhe getauscht. Seitdem brachte es der 15-jährige Leichtathletik-Quereinsteiger auf eine beeindruckende Titel-Sammlung. Bereits in seinem ersten Jahr lief das Ausdauer-Wunder in seiner Altersklasse vorne mit. In der zweiten Saison wurde Julian schon Saarlandmeister über 1000 Meter und räumte zwei Kreismeister-Titel ab.Der Durchbruch gelang ihm aber im abgelaufenen Sportjahr. Da wurde das Ausnahme-Talent vier Mal Kreismeister und fünf Mal Saarlandmeister (300 Meter in der Halle, Crosslauf, 300 Meter Hürden, 1000 Meter, 3000 Meter). Zudem vertrat der Schüler das Saarland beim Mini-Marathon anlässlich des Berlin Marathons und war mit Platz 16 bester saarländischer Teilnehmer. "Von 300 Meter bis fünf Kilometer laufe ich alles. Später will ich mich auf die Mittelstrecke spezialisieren", verrät Julian seine sportlichen Pläne. Sein Erfolg kommt nicht von ungefähr. Montags absolviert er mit seinem Trainer Horst Schulz ein Krafttraining, mittwochs und immer öfter auch samstags wird an der Saarbrücker Sportschule an der Technik gefeilt, donnerstags zieht er im Elmer Stadion seine Runden. Ein ganz schönes Pensum, das der Schüler da Woche für Woche abreißt. Doch es lohnt sich. "Er hat in dieser kurzen Zeit eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht. Aber eigentlich ist Julian noch ganz am Anfang", weiß Horst Schulz.Neben Ausdauer zeichnen den jungen Athleten auch gute Schnelligkeitswerte aus. Davon profitierte Julian zuletzt beim vereinseigenen Crosslauf, wo ihn die Konkurrenz nur kurz nach dem Start zu sehen bekam. Allein auf weiter Flur lief der Lokalmatador danach einen souveränen Sieg ein. Doch obwohl er seine Zeit für den 3320 Meter langen und hügeligen Kurs im Vergleich zum Vorjahr um 40 Sekunden auf 11:51 Minuten verbesserte, hatte Trainer Schulz nicht nur Lob übrig: "Er beginnt die längeren Läufe im Tempo eines 400-Meter-Läufers. Das ist viel zu schnell. Daran müssen wir noch arbeiten."Über die Wintermonate will Schulz die Form seines Schützlings stabilisieren, um dann in der Freiluftsaison die Mittelstrecken offensiv anzugehen. Mit der speziellen Laufausbildung, verrät der Trainer, hätten beide eigentlich noch gar nicht begonnen. Bis zur Altersklasse der Schüler A sei eine allgemeine leichtathletische Ausbildung üblich. "So nach und wollen wir uns aber von den technischen Disziplinen verabschieden und uns auf die Mittelstrecken und später vielleicht auch Langstrecken spezialisieren. Ich bin mir sicher, dass der Junge 2010 einen weiteren Leistungssprung machen wird", prophezeit Schulz.Rund 20 Wettbewerbe will Julian 2010 absolvieren, darunter Mehrkämpfe, Einzelstarts und Crossläufe. Und sollte ihm hierzulande in seiner neuen Altersklasse Jugend B die Konkurrenz ausgehen, dann gibt es ja noch die überregionalen Wettbewerbe. "Da triffst du auf Läufer, die über deinem Niveau laufen. Das ist sehr lehrreich", weiß Julian Bastuck. "Ich bin mir sicher, dass er 2010 einen weiteren Leistungssprung machen wird."Julian Bastucks Trainer Horst Schulz

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