Der SC Friedrichsthal braucht einen neuen Kapitän

Friedrichsthal. Nach fünfeinhalb Jahren beim SC Friedrichsthal verabschiedet sich Björn Klos in Richtung Luxemburg. Ab sofort steht der 26-jährige Groß- und Außenhandelskaufmann bei dem Erstligisten CS Pétange unter Vertrag und ist mit seiner neuen Mannschaft in die Winter-Vorbereitung gestartet

Friedrichsthal. Nach fünfeinhalb Jahren beim SC Friedrichsthal verabschiedet sich Björn Klos in Richtung Luxemburg. Ab sofort steht der 26-jährige Groß- und Außenhandelskaufmann bei dem Erstligisten CS Pétange unter Vertrag und ist mit seiner neuen Mannschaft in die Winter-Vorbereitung gestartet. "Der Vertrag gilt erst einmal bis Sommer, danach habe ich eine Option auf ein weiteres Jahr. Mal sehen, wie ich mich dann entscheiden werde", erzählt der scheidende Spielführer des Saarlandligisten. Die Entscheidung verursache bei ihm zwar "ein weinendes Auge", aber angesichts der aktuellen Situation des SCF fiel sie ihm letztlich "nicht allzu schwer. Ich habe keine Lust, mit Friedrichsthal noch ein halbes Jahr um die goldene Ananas zu spielen." Außerdem sei die Kameradschaft früherer Tage nicht mehr vorhanden, was sich in den Leistungen auf dem Platz niederschlage: "Ich bin einer, der nach dem Training im Clubheim gerne noch ein Bierchen trinkt. Leider gibt es Spieler in Friedrichsthal, die nur ihr Pensum abliefern, nicht mehr und nicht weniger."Unter anderem deshalb klaffen nach seiner Einschätzung Anspruch und Wirklichkeit beim SC auseinander. Hinzu kommt, dass der Verein ihn nach einer Verletzung Mitte November "wenig Zuwendung" spüren ließ: "Es kommt vieles zusammen, auch ein finanzieller Anreiz. Aber darum ging es mir nie. Eine solche Chance bekommt man nicht wieder, und die Erfahrung kommt mir in jedem Fall zugute." Nach dem Training im Clubheim das ein oder andere Bierchen zischen - das wird durch die Pendelei zwischen Wohnort (Friedrichsthal), Arbeitsstelle (Saarwellingen) und Trainingsstätte (Pétange/Luxemburg) wohl vorerst auch bei seinem neuen Verein möglich sein. Dafür ist der sportliche Anreiz ein größerer als in Friedrichsthal: "Die erste luxemburgische Liga ist vergleichbar mit einer deutschen Oberliga. Der Wechsel motiviert mich neu, und ich habe den Ehrgeiz, noch einmal bis an das Maximum meiner Leistungsfähigkeit zu gehen." Dahin bringen soll ihn sein neuer Trainer Carlos Weis. Der 51-jährige ehemalige Rekordnationalspieler von Luxemburg trainiert den "Club Sportif" seit 2008 und wollte Klos schon im Sommer verpflichten. Damals absolvierte der Abwehrspieler ein Testspiel für Pétange, ein sofortiger Wechsel kam aber nicht in Frage. Der noch gültige Vertrag mit Friedrichsthal kann Klos nicht am Wechsel hindern. Nach eigenen Angaben fallen Wechsel ins Ausland in den Kompetenzbereich des Europäischen Fußball-Verbandes Uefa und können von Seiten des abgebenden Vereins weder mit einer Ablöse noch einer Sperre für den Spieler belegt werden. "Ich habe keine Lust, noch ein halbes Jahr um die goldene Ananas zu spielen."Björn Klos

Auf Einen BlickBjörn Klos spielte in der Jugend für DJK Bildstock, SV Hellas Bildstock und SV Elversberg. Aktiv begann er bei Elversberg, bevor er 2004 zum SC Friedrichsthal wechselte.Der größte Erfolg des CS Pétange war der luxemburgische Pokalsieger und die Teilnahme an der Uefa-Cup Qualifikation 2005. Derzeit steht der CS auf Platz acht der Tabelle. Mit den 2009 gewechselten Stürmern André Steger (23, vorher SG Perl-Besch) und Jens Kirchen (20, vorher SV Mettlach) stehen zwei weitere Spieler aus dem Saarland im Kader des Erstligisten. zen

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort