Interview Frank Nimsgern „Vielleicht hat das Saarländische Staatstheater ja Interesse“

Neunkirchen · Der saarländische Komponist Frank Nimsgern zeigt am Samstag in Neunkirchen eine neue Show. Sein neues Musical hat Ende April in Dresden Premiere.

 Der saarländische Musicalkomponist Frank Nimsgern

Der saarländische Musicalkomponist Frank Nimsgern

Foto: Kulturgesellschaft

Mit seiner neuen Show „Cinema Classics“ kommt Frank Nimsgern am Samstag, 20 Uhr, in die Neue Gebläsehalle Neunkirchen. Und in den nächsten Monaten hat der saarländische Musical-Komponist viel vor.

Was erwartet die Besucher der neuen Show „Cinema Classics“?

NIMSGERN Klassiker und solche, die es vielleicht mal werden. Titelsongs berühmter Film-Klassiker im modernen Gewand und einige Songs aus meinen Musicals, welche verfilmt wurden. Ich habe selbst über zwei Dutzend Filmmusiken komponiert und dachte, es wird Zeit, sich diesmal den schönsten Filmmusik-Songs der vergangenen 40 Jahre zu widmen. Dazu gehören Klassiker von „Aladdin“ und „James Bond“ über „Ghost“, „Rocky“ „Lion King“ und „9 1/2 Wochen“ bis „Frozen“ und „Highlander “.

Welche Gast-Künstler sind dabei?

NIMSGERN Einige der profiliertesten Musicalsänger wie zum Beispiel die mehrfach ausgezeichnete Roberta Valentini aus dem Original-Cast von zum Beispiel „Elisabeth“ und Wicked“, Sasha di Capri und Christ Murray geben sich ein Stelldichein. Die Special-Guests werden aber noch nicht verraten, da ich mich auch sehr um den Nachwuchs kümmere.

Sind weitere Shows geplant?

NIMSGERN Erst mal nein, weil ich danach mit Mark Seibert zwei Monate auf Tournee bin, und am 27. April hat mein neues Musical „Der Mann mit dem Lachen“ nach Victor Hugo Uraufführung an der Neuen Staatsoperette Dresden. Am 14. Juni geht es weiter mit „Cinema Classics“ am Theater Pforzheim. Das nächste Konzert im Saarland wird voraussichtlich am 2. Januar 2020 im Saarlouiser Theater am Ring sein.

Was können Sie uns schon über Ihr neues Musical verraten?

NIMSGERN „Der Mann mit dem Lachen“ ist ein sehr opulentes Werk für Orchester, Opern-Ensemble, Chor und Musical-Darsteller, jedoch auch leicht von jedem  Staatstheater zu stemmen. Vielleicht hat das Saarländische Staatstheater ja Interesse daran, denn ich kann mich vor Publikums-Anfragen, ob wir wieder etwas in Saarbrücken starten, nicht mehr retten. Schließlich hatten wir im Staatstheater mit allen unseren Werken weit über 200 000 Besucher, auch überregional – von den 16 000 Zuschauern bei „SnoWhite“ in Neunkirchen ganz zu schweigen. Für die Wahrnehmung des Saarlands im überregionalen Fokus war dies sehr wichtig, so dass man mich in meiner ehemaligen Wirkungsstätte Berliner Friedrichstadtpalast fragte: Was ist da in Saarbrücken los? Darüber hinaus finde ich das Saarland besonders im IT Bereich ein sehr innovatives Bundesland, leider weiß das zum Beispiel in Hamburg niemand. Ich bin hier für alles offen, weil ich Land und Leute doch sehr mag und gerade im Saarland viele Produktionen gestartet sind, welche bis dato in die Republik strahlen. Zum Beispiel „SnoWhite“ auf der „Mein Schiff“ oder die Verfilmung von „Paradise of Pain“.

2018 wurde Ihr Werk „Der Ring“ in Füssen erfolgreich wieder aufgenommen. Wird es weitere Vorstellungen geben?

NIMSGERN Das Werk ist nach dem fulminanten Einstieg 2018 im neuen Festspielhaus Füssen für weitere acht Jahre geplant. Nicht ensuite, aber immer in einem Monat des Jahres ist „Nibelungen Zeit“. Diese Neuproduktion von unserem „Ring“, welche vor kurzem zwei Musical-Awards gewonnen hat, kann bedingt durch ein doch sehr opulentes Bühnenbild mit einem Wasserbassin zurzeit nur im Festspielhaus Füssen laufen. Es ist aber, auch bedingt durch Schloss Neuschwanstein und eine traumhafte Umgebung, eine Reise wert. Trotzdem sind wir in Verhandlung mit anderen Theatern für Neuinszenierungen.

Sie sind schon seit den Anfängen der Reederei  für die „Mein Schiff“-Flotte tätig…

NIMSGERN Das ist eine lustige Geschichte: Ich habe viele Produktion für „TUI Cruises“ und „Mein Schiff“ komponiert und konzipiert. Niemand wusste dies, bis immer mehr Touristen mich darauf angesprochen haben. Auch die Hymne der „Mein Schiff 1“ und 2 mit Anna Netrebko stammt von mir und Aino Laos. Wir hatten die Firma „Tui Cruises Entertainment“ mit fünf Personen gegründet. Heute hat sie alleine in Berlin über 300 Mitarbeiter. Der Generaldirektor Thomas Schmidt Ott und Wolfram Korr  waren immer Visionäre. Trotzdem spielen wir immer noch in zwei Bands zusammen. Im April geht es in Wien weiter, und wer weiß – vielleicht gehen wir ja dann auf die „Mein Schiff“. Im vergangenen Jahr lief ja unser „Rock Musical Circus“ auf der „Mein Schiff 3“.

Was steht demnächst noch an?

NIMSGERN Im April und Mai die Tournee mit Mark Seibert, dessen Solo-Album ich auch produziert und eingespielt  habe und das, ich glaube, sechs Monate auf Platz eins in den Musicalcharts war. Die Tournee ist erfreulicherweise zu 90 Prozent ausverkauft – Wien, Hamburg, Köln, München, Dortmund. Mittendrin dann am 27. April „Der Mann mit dem Lachen“ an der Staatsoperette Dresden. Ich entwickle zurzeit ein neues, sehr innovatives Theater-Format mit Video-Mapping, Artisten und wirklich neuen, spektakulären Acts. Vielleicht wäre dies etwas für das Saarland. Ab Oktober geht es dann mit „Der Ring“ im Festspielhaus Füssen und einem Weltklasse-Cast weiter.

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