Der Rückkehrer ist noch unbesiegt

Geislautern. Es gab am Ende eigentlich keine Wahl. Fünf Minuten nach dem 0:2 des SV Geislautern gegen den FV Schwarzenholz war Spielertrainer Carsten Hepper auf den Vorsitzenden Michael Krieg zugegangen und hatte seinen Rücktritt angeboten. Zu verfahren schien die Lage in der Fußball-Bezirksliga Saarlouis

 Der zurückgetretene Spielertrainer Carsten Hepper (Mitte) scheint dem Fußball-Bezirksligisten SV Geislautern zumindest als Spieler erhalten zu bleiben. Foto: Rolf Ruppenthal

Der zurückgetretene Spielertrainer Carsten Hepper (Mitte) scheint dem Fußball-Bezirksligisten SV Geislautern zumindest als Spieler erhalten zu bleiben. Foto: Rolf Ruppenthal

Geislautern. Es gab am Ende eigentlich keine Wahl. Fünf Minuten nach dem 0:2 des SV Geislautern gegen den FV Schwarzenholz war Spielertrainer Carsten Hepper auf den Vorsitzenden Michael Krieg zugegangen und hatte seinen Rücktritt angeboten. Zu verfahren schien die Lage in der Fußball-Bezirksliga Saarlouis. Eine Situation, in der eigentlich keine Wahl mehr blieb, als das Rücktrittsgesuch anzunehmen. "Es ist immer ein Problem, wenn ein Trainer dem Vorstand so etwas anbietet. Es stellt sich die Frage, wie man damit umgeht", erklärt Krieg.Die schwache Position des Trainers wird weiter geschwächt. Wobei Krieg den Trainer in Schutz nimmt: "Mir tat das leid. Die Mannschaft hat ihn verhungern lassen. Die Leute sind nicht mehr zum Training gekommen." Es passte offenbar nicht immer alles in der Mannschaft zusammen. Mit Thomas Zechel (Foto: SZ), der den SV Geislautern schon bis Ende 2000 als Spielertrainer betreut hatte, kam nun ein alter Bekannter zurück. Also kein Fremder im Verein.

Und einer mit viel Erfahrung in der großen Welt des Fußballs. Zechel, ehemaliger Bundesliga-Spieler für Bayer Leverkusen, den FC Schalke 04 und den 1. FC Saarbrücken, übernahm die Mannschaft. Zechel lebt in Geislautern. Doch es haben weitere Gründe als seine Erfahrung auf der großen Bühne und als Trainer des SV für ihn gesprochen. Zechel kennt die Liga. "Er hat ja zuletzt bei beim FV Stella Sud gearbeitet und dort Top-Arbeit geleistet. Er kennt die Saarlouiser Szene, was auch einer der Gründe war, dass wir Gespräche mit ihm geführt haben", sagt Krieg.

Drei Wochen ist der Trainerwechsel inzwischen her, und es läuft recht ordentlich für den Neuen. Noch ist er ungeschlagen, es gab zwei Unentschieden zum Auftakt und ein 2:1-Sieg am vergangenen Wochenende beim FC Elm.

Probleme in der Offensive

Und dennoch gibt es weiterhin ein Problem: die schwache Offensive der Geislauterner. Die Mannschaft schießt zu wenig Tore. So stellt Geislautern mit 19 Gegentoren zwar die beste Abwehr der Liga, hat aber nach dem 2:1 gegen Elm auch erst 19 Tore geschossen. Selbst der Tabellenletzte SV Ludweiler hat schon sechs Tore mehr erzielt. Und beinahe hätte sich diese Situation noch verschlechtert, denn Spielertrainer Carsten Hepper, eine der Stützen der Offensive, hatte eigentlich geplant, auch nicht mehr für Geislautern zu spielen. Gegen Elm war er allerdings schon wieder auf dem Platz.

Das Saisonziel, noch die Relegation zur Landesliga zu erreichen, dürfte schon jetzt in weite Ferne gerückt sein. Neun Punkte trennen Geislautern vom ausschlaggebenden Platz zwei und dem VfB Differten. Ganz hat Vereins-Chef Krieg die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben: "In dieser Liga ist alles möglich. Und die Zeit spielt für Thomas Zechel."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort