"Der Reiz liegt darin, in der Gruppe zu malen"

Reinheim. Es sei ein ganz neues Erlebnis gewesen, im rekonstruierten Torhaus der Villenanlage im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim, inmitten der Ausgrabungen zu arbeiten, so den Atem der Geschichte zu spüren, meinte Lore Schneider, Debütantin beim Creativum des St. Ingberter Künstlers Max G. Grand-Montagne

 Max G. Grand-Montagne (zweiter von rechts) mit den Teilnehmern des Creativums im Kulturpark. Foto: ott

Max G. Grand-Montagne (zweiter von rechts) mit den Teilnehmern des Creativums im Kulturpark. Foto: ott

Reinheim. Es sei ein ganz neues Erlebnis gewesen, im rekonstruierten Torhaus der Villenanlage im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim, inmitten der Ausgrabungen zu arbeiten, so den Atem der Geschichte zu spüren, meinte Lore Schneider, Debütantin beim Creativum des St. Ingberter Künstlers Max G. Grand-Montagne. Sie male seit zwölf Jahren, insbesondere mit dem Basismaterial Acryl, aber auch mit Kreide. An allen fünf Workshops haben sowohl Kim Elisabeth Walther, als auch Marion Bohr und Hiltrud Quirin mitgemacht. "Es ist jedes Mal anders, auch ist es der Reiz in der Gruppe malen zu können, der mich immer wieder reizt", so Walther. Die Gersheimerin bezeichnete die Gruppendynamik als wichtigstes Kriterium für den Erfolg des jährlich stattfindenden Künstlertreffens. Auch sei sie selbst sehr überrascht darüber, wie viel Bilder in der kurzen Zeit entstehen würden. Die neun Hobbykünstler aus Gersheim, Homburg, Kleinblittersdorf, St. Ingbert und Wolfersheim trafen sich an sieben Tagen morgens um neun Uhr. Grand-Montagne stellte dann das Thema des Tages vor. Gemalt wurde auch mit Sepiatinte, die aus Tintenbeutel von Tintenfischen (Sepien) gewonnen wird und mit Acrylfarben, mit denen vielfältige Arbeiten möglich sind. Aber auch die Collagen als Ausdrucksmöglichkeit war eines der vielen Themen. Besondere Effekte wurden erzielt, als man beispielsweise Kaffeesatz oder auch Rotwein als Elemente der Farbgebung nutzte, sozusagen kreatives Chaos in eine kreative Ordnung brachte. Auch Lösungstechnik verbunden mit Serviettentechnik war ein weiteres der künstlerischen Aktionsfelder. Nach den Arbeitsstunden wurden die Ergebnisse gemeinsam besprochen. So zog sich als roter Faden die Entwicklung vom Gegenständlichen hin ins Freie und Abstrakte. "Ich gebe jedem die Freiheit, zu arbeiten wie er möchte, den Weg zum fertigen Bild selbst zu wählen", so Grand-Montage. Seit über 20 Jahren arbeitet er als Dozent bei Malkursen arbeitet. Seine künstlerischen Schwerpunkte sind Malerei und Holzschnitt. Vor Jahren habe er den Park als künstlerische Keimzelle entdeckt, die Unterstützung von Landrat Clemens Lindemann gefunden und heute auch in der Park-Leiterin Brigitta Faralisch eine Mitstreiterin erhalten. Mit der Initiative "Peintres du Plein air" hat der versierte Maler, Mitglied des Saarländischen Künstlerhauses und Bundesverbandes Bildender Künstler (BKK) ein weiteres Projekt, das sich über die Landesgrenzen erstreckt. Er lobte die Schaffenskraft der Teilnehmer, die in ihren Bildern viele Relikte der Vergangenheit einfingen, aber auch Assoziationen auf die Leinwand brachten. Zu Beginn des Creativums arbeiteten die Teilnehmer mit den Motiven vor Augen, malten sozusagen im Motiv. Danach zog man ins gewohnte "Atelier" im großen Saal des Jean-Schaub-Hauses in Reinheim um. In den nächsten Jahren soll das reine Malertreffen erweitert werden um die Bildhauerei, Gerade an diesem Ort und seiner Geschichte, könnten Steine noch mehr sprechen, wenn sie behauen werden. ott

Auf einen BlickDie Teilnehmer des Creativums: Marion Bohr, Kleinblittersdorf; Karl-Heinz Günther, Homburg; Marion Kessler, Wolfersheim; Emilie Müller, Homburg; Roswitha Nagel, Homburg; Gisela Peter, Homburg; Hiltrud Quirin, St. Ingbert; Lore Schneider, Kim Elisabeth Walther, Gersheim; Leitung: Max G. Grand-Montagne, St. Ingbert. ott

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