Der Patient muss selbst was tun

Sulzbach. Frag nicht, was Dein Land für Dich tun kann, sondern was Du für Dein Land tun kannst. In Anlehnung an diesen berühmten Spruch des amerikanischen Präsidenten J. F. Kennedy könnte manch ein kranker Mensch auch mal auf die Idee kommen, etwas für seine Gesundheit zu tun

 Viele Diabetes-Typ-2-Patienten könnten auf Medikamente verzichten, wenn sie sich mehr bewegen und vernünftiger essen würden. Foto: SZ

Viele Diabetes-Typ-2-Patienten könnten auf Medikamente verzichten, wenn sie sich mehr bewegen und vernünftiger essen würden. Foto: SZ

Sulzbach. Frag nicht, was Dein Land für Dich tun kann, sondern was Du für Dein Land tun kannst. In Anlehnung an diesen berühmten Spruch des amerikanischen Präsidenten J. F. Kennedy könnte manch ein kranker Mensch auch mal auf die Idee kommen, etwas für seine Gesundheit zu tun. Und nicht etwa so lange warten, bis das Gesundheitswesen etwas tut, und der Arztbesuch mit der Diagnose "lebenslänglich Medikamente" unausweichlich wird. Hinsichtlich der früher so genannten "Altersdiabetes" (Typ-2-Diabetes), die mittlerweile auch schon Jugendliche ereilt, trifft dies wohl in vielen Fällen zu.

Um solche und andere Fragen zu erörtern, war vor wenigen Tagen Prof. Dr. med. Werner Scherbaum vom Deutschen Diabeteszentrum in Düsseldorf zu Gast im Knappschaftskrankenhaus Sulzbach. Was das "Expertengespräch Diabetes" mit Dr. med. Gerd Rettig-Stürmer (64), Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, gebracht hat, das fasst der Sulzbacher Mediziner so zusammen: Es geht selbstredend darum, dem Patienten die optimale Betreuung angedeihen zu lassen. Was aber nur möglich sei, wenn dieser "höchst aktiv mitarbeitet", um üblen Spätfolgen zu entgehen. Der Patient müsse vor allen Dingen seinen Lebensstil grundlegend ändern: Sich erstens vernünftig ernähren und sich auch sportlich betätigen. Um diese Bemühungen herum müsse aber auch die Organisation stimmen, es müssten klar definierte Strukturen geschaffen werden, in denen eine optimale Behandlung funktioniert - auch hinsichtlich des Zusammenspiels von Krankenhaus und niedergelassenen Ärzten. Das Spritzen von Insulin, sagt Dr. Rettig-Stürmer, sei hier nicht die Lösung schlechthin. Der Patient brauche jede Hilfestellung, um die Krankheit in den Griff zu kriegen. Und daran werde in Sulzbach konsequent gearbeitet.

 Prof. Dr. med. Gerd Rettig-Stürmer, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin in Sulzbach (l.), und Prof. Dr. med. Werner Scherbaum vom Deutschen Diabeteszentrum in Düsseldorf. Foto: SZ/Klinik

Prof. Dr. med. Gerd Rettig-Stürmer, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin in Sulzbach (l.), und Prof. Dr. med. Werner Scherbaum vom Deutschen Diabeteszentrum in Düsseldorf. Foto: SZ/Klinik

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