Der Neue bestimmt, wo zukünftig Windräder stehen

Saarbrücken. Er ist erst 29 Jahre alt und schon Chef von 23 Mitarbeitern: Sven Uhrhan (Foto: Maurer) ist der neue Chef des Amtes für Regionalentwicklung beim Regionalverband. Dort ist er zuständig für die Flächennutzungsplanung, Tourismus und Wirtschaftsförderung. Sein Chef, Regionalverbandsdirektor Peter Gillo, gibt zu, dass er wegen des Alters kurz gezögert habe, Uhrhan einzustellen

 Bald könnten auch im Regionalverband solche Windräder stehen. Foto: ATB

Bald könnten auch im Regionalverband solche Windräder stehen. Foto: ATB

Saarbrücken. Er ist erst 29 Jahre alt und schon Chef von 23 Mitarbeitern: Sven Uhrhan (Foto: Maurer) ist der neue Chef des Amtes für Regionalentwicklung beim Regionalverband. Dort ist er zuständig für die Flächennutzungsplanung, Tourismus und Wirtschaftsförderung. Sein Chef, Regionalverbandsdirektor Peter Gillo, gibt zu, dass er wegen des Alters kurz gezögert habe, Uhrhan einzustellen. Doch seine Fähigkeiten hätten ihn überzeugt.

Uhrhan hat Raum- und Umweltplanung studiert und sich bei der Kernplan GmbH in Illingen bereits mit Regional- und Stadtentwicklung sowie den Auswirkungen einer alternden Gesellschaft beschäftigt. So leitete er in St. Wendel das Modellprojekt "Wir sind Brühlstraße". Dabei gehe es darum, Menschen zu überzeugen, für ihre Stadt Verantwortung zu übernehmen, erklärt Sven Uhrhan.

Kaum im Amt, wartet schon eine große Herausforderung auf ihn. Er muss festlegen, wo künftig im Regionalverband Windräder aufgestellt werden und wo dies ausgeschlossen wird. Dabei setzt er auf die Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden. Uhrhan kritisiert: "Das Land stiehlt sich aus der Verantwortung und schafft Konflikte mit den Kommunen." Denn es überlasse nun dem Regionalverband und den anderen Kreisen diese Planungsaufgabe. Bisher hatte die Landesregierung so genannte "Vorranggebiete" für Windkraftanlagen festgelegt. Wo die Windräder sich künftig drehen, wird der Kooperationsrat entscheiden, in dem Verwaltung, Bürgermeister und Vertreter der Stadt- und Gemeinderäte sitzen.

In der Wirtschaftsförderung fordert Uhrhan die Kommunen auf, das Kirchturmdenken zu beenden. Er sieht sich als Dienstleister für die kleinen Kommunen, die diese Aufgabe nicht stemmen können. Uhrhan und Gillo werben dafür, mit den Franzosen grenzüberschreitende Gewerbegebiete zu entwickeln. Genau das hat auch Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz beim Neujahrsempfang gefordert. Gillo ist froh, dass Stadt und Regionalverband an einem Strang ziehen.

Erstes Projekt ist eine Gewerbeflächen-Datenbank im Internet, auf die ansiedlungswillige Firmen zugreifen können. Uhrhan plädiert dafür, das Bewusstsein für den Ballungsraum zu schärfen. Der Eurodistrikt, in dem Saarländer und Franzosen eng zusammenarbeiten wollen, sei eine große Chance, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit voranzubringen. Bei der Tourismusförderung fordert Gillo allerdings, die Angebote besser aufeinander abzustimmen. Neben der Tourismuszentrale des Saarlandes habe der Regionalverband die Aufgabe, Regionen wie den Warndt zu vermarkten. Das könnten weder die Landeshauptstadt noch das Land leisten.

 Bald könnten auch im Regionalverband Saarbrücken solche Windräder stehen. Foto: ATB

Bald könnten auch im Regionalverband Saarbrücken solche Windräder stehen. Foto: ATB

Wie wichtig ist die Stadtmitte am Fluss für die Region? Sven Uhrhan: "Vor dem Hintergrund, dass auch die anderen Kommunen davon profitieren, ist das Projekt gut. Die hohen Kosten für Stadt und Land halte ich aber für sehr bedenklich." Der Bund müsse für eine "faire Lastenverteilung" sorgen. sm

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