Der Meilenstein auf dem Weg nach oben

Saarbrücken. "Ich kann es immer noch nicht richtig glauben", strahlt Jenna Pletsch, "ich muss jetzt erstmal zur Ruhe kommen. Das ist schwer zu realisieren, das ist echt ein überwältigendes Gefühl

Saarbrücken. "Ich kann es immer noch nicht richtig glauben", strahlt Jenna Pletsch, "ich muss jetzt erstmal zur Ruhe kommen. Das ist schwer zu realisieren, das ist echt ein überwältigendes Gefühl." Gerade hat der Saarländische Leichtathletikbund (SLB) die Hürdenläuferin an der Landessportschule empfangen - nachdem sie aus dem kanadischen Moncton zurückgekehrt war, wo sie bei den Junioren-Weltmeisterschaften über 100 Meter Hürden die Vizemeisterschaft erkämpfte.Der SLB ehrte auch Stabhochspringer Pascal Koehl (LC Rehlingen), auch wenn er es bei den Weltmeisterschaften "nur" bis ins Finale geschafft hatte. Wegen einer Wadenzerrung, die der Quierschieder sich im Abschlusstraining vor den Wettkämpfen zugezogen hatte, waren schon bei den Qualifikationsdurchläufen die Schmerzen groß. "Ich habe schon gedacht, dass es gar nicht mehr für das Finale reicht", erzählt Koehl, "aber ich habe noch mal Glück gehabt. Der Doktor hat mir dann zwei Spritzen gegeben, aber die Schmerztabletten haben mich aus dem Rhythmus gebracht. Ich war total neben der Spur." So musste sich der Stabhochspringer mit 5,10 Metern begnügen. "Ohne die Verletzung wäre bestimmt eine Medaille drin gewesen", ist er fest überzeugt. Verletzungsfrei ist Jenna Pletsch durchgekommen - und hat die 100 Meter Hürden in einer Zeit von 13,35 Sekunden bewältigt. Schneller war nur die Norwegerin Isabelle Pedersen (13,30). "Das ist schon ein Meilenstein für mich", freut sich die 18-Jährige, "ich war sehr aufgeregt vor dem Lauf. Meine Trainerin Tanja Horbach durfte nicht mit an die Bahn. Da war ich froh, dass Todd Henson (Koehls Trainer, Anm. d. Red.) unten stand. Er hat mich wieder aufgebaut. Denn ich lasse mich leicht aus der Ruhe bringen." Genau daran will die Athletin auch noch arbeiten: "Ich schaue dann auf die Bahn und versuche, mir einen Tunnel zu bauen und alles andere auszublenden. Ich denke dann: 'Renn einfach so schnell und so sauber es geht'." Als nächstes will sich Jenna Pletsch bei den Deutschen Meisterschaften am 14. August in Regensburg den Titel sichern. Gerd Meyer, Präsident des Landessportverbandes, sagt Jenna Pletsch schon eine größere Zukunft voraus. "Bei ihr kann man darüber nachdenken, ob es nicht auch schon im frühen Alter für die Olympischen Spiele 2012 klappen kann", sagt Meyer.Die frisch gebackene Vizeweltmeisterin selbst stapelt lieber tief. "Klar will ich mal zu Olympia. Wer will das nicht? Aber ich denke, 2012 ist noch zu früh", erklärt sie ruhig. Und ihrer Meinung nach gibt es auch noch viel zu tun: "Da sind technische Sachen, Schnelligkeit, mentales Training. Es gibt vieles, woran ich arbeiten muss. Aber darüber bin ich froh, denn so gibt es für mich auch viel zu verbessern" - um auf den Erfolg der Vizemeisterschaft weiter aufzubauen.

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