Der Marathon ist noch nicht vorbei

Püttlingen. Ein kleines Stück Gold für einen großen Erfolg: Claudia Nicoleitzik und Laura Darimont sind für ihren Verein, den TV Püttlingen, eindeutig die Siegerinnen der Paralympics

 Blumen für Trainerin Evi Raubuch (links), ein goldener Mosaikstein vom Verein und eine Gedenkmedaille von der Stadt für die Paralympics-Teilnehmerinnen Claudia Nicoleitzik (Mitte) und Laura Darimont - und dazu viele warme Worte gab's am Montag beim Empfang des Turnvereins in der Leichtathletik-Anlage Breitwies in Püttlingen. Foto: Ruppenthal

Blumen für Trainerin Evi Raubuch (links), ein goldener Mosaikstein vom Verein und eine Gedenkmedaille von der Stadt für die Paralympics-Teilnehmerinnen Claudia Nicoleitzik (Mitte) und Laura Darimont - und dazu viele warme Worte gab's am Montag beim Empfang des Turnvereins in der Leichtathletik-Anlage Breitwies in Püttlingen. Foto: Ruppenthal

Püttlingen. Ein kleines Stück Gold für einen großen Erfolg: Claudia Nicoleitzik und Laura Darimont sind für ihren Verein, den TV Püttlingen, eindeutig die Siegerinnen der Paralympics. "Gold haben sie zwar nicht erreicht, aber ihre Leistungen sind Gold wert", bekräftigte der Vereins-Vorsitzende Herbert Raubuch - und überreichte jeder Leichtathletin einen goldenen Mosaikstein: "Als Baustein für eure Zukunft."

Einen ersten Stein hatten die jungen Sportlerinnen bei den Paralympics in Peking selbst gelegt. Dort lieferten beide beeindruckende Ergebnisse: Laura schaffte es beim 100 Meter-Lauf ins Halbfinale, Claudia gewann sogar zwei Silbermedaillen - über 100 und 200 Meter (die SZ berichtete).

Seitdem haben die jungen Frauen und ihre Trainerin Evi Raubuch einen wahren Ehrungs-Marathon hinter sich gebracht. Der Empfang am Montagabend im heimischen Vereinshaus "Auf der Breitwies" war für sie dennoch etwas Besonderes: "Direkt nach unser Rückkehr aus Peking sind wir schon zur ersten Ehrung gefahren", beschrieb die 17-jährige Laura den Trubel. "Bis jetzt hatte ich noch gar keinen Alltag." Und für Claudia war das sogar erst der Anfang: "Ich fahre nächste Woche nach Berlin zum Empfang von Angela Merkel", erzählte die 18-Jährige. Aufregend finden die beiden Athletinnen den Stress zwar schon, aber sie genießen ihn auch: "Ich bin voll zufrieden", erklärte Laura und strahlte.

Genau wie die Gäste: Bildungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer lobte die "herausragenden Leistungen", der Püttlinger Bürgermeister Martin Speicher betonte: "Die Zukunft gehört euch." Und Steffen Oberst, der Leiter des Olympiastützpunktes in Saarbrücken, prophezeite beiden eine große Karriere: "In den nächsten Jahren werden wir noch viel von euch hören."

Das hoffen nicht nur die Athletinnen und ihr Verein, sondern auch die Vertreter des Behindertensports. "Diese Erfolge haben eine unheimliche Öffnungsfunktion", ist sich Wolfgang Blöchle sicher. Der Sportkoordinator und Landestrainer des Saarländischen Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes hofft auf eine stärkere Förderung behinderter Sportler: "Gerade in den Sportvereinen steckt die Integration noch in den Anfängen", erklärte er. Vorbildlich sei da die Zusammenarbeit mit dem TV Püttlingen: "Ohne den Verein und Trainerin Evi Raubuch wären diese Leistungen nicht möglich gewesen."

Evi Raubuch selbst betrachtet diese Teamarbeit als selbstverständlich: "Ob behindert oder nicht - das Training ist doch das gleiche", beschrieb sie ihre "Philosophie". Bis auf weiteres muss das Training aber erst mal warten: "Ich habe den beiden eine Pause verordnet", erklärte Raubuch und fügte lachend hinzu: "Sie dürfen erst wiederkommen, wenn sie's gar nicht mehr ohne aushalten."

Lange dürfte das nicht dauern, denn für Laura und Claudia steht ein nächstes Ziel schon fest: "London 2012!" Und vielleicht klappt es dann sogar mit einem großen Stück Gold.

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