Der Mann mit dem Hammer bleibt fern

Hilbringen · Es war ein ambitioniertes Ziel. In der Laufschule der Saarbrücker Zeitung wurden Anfänger auf den Fünf-Kilometer-Lauf in Hilbringen vorbereitet. Von den zwölf Startern haben es alle ins Ziel geschafft.

 Die Teilnehmer der SZ-Laufschule kamen beim Fünf-Kilometer-Lauf in Hilbringen allesamt über die Ziellinie. Leichtathletik-Bundestrainer Werner Klein, der sie betreut, lobte: „Das, was sie gezeigt haben, verdient den höchsten Respekt.“ Foto: rolf Ruppenthal

Die Teilnehmer der SZ-Laufschule kamen beim Fünf-Kilometer-Lauf in Hilbringen allesamt über die Ziellinie. Leichtathletik-Bundestrainer Werner Klein, der sie betreut, lobte: „Das, was sie gezeigt haben, verdient den höchsten Respekt.“ Foto: rolf Ruppenthal

Foto: rolf Ruppenthal

Es fängt in den Mundwinkeln an. Wird immer größer und größer und wächst sich zu einem freudigen Strahlen aus. Iris Thiel aus Saarbrücken rettet ihr Lächeln bis ins Ziel. "Ich war einfach erleichtert, das Ziel zu sehen und hatte sogar noch eine kleine Reserve übrig", sagt sie später. Fünf Kilometer ist sie gerade gelaufen. Fünf Kilometer, die für die anderen Teilnehmer am Saarwiesen-Lauf in Merzig-Hilbringen zum Standard-Repertoire gehören, die aber für die verbliebenen zwölf Teilnehmer der Laufschule von Saarbrücker Zeitung und Bitburger der Lohn für fünf Wochen Arbeit sind. Unter der Anleitung von Leichtathletik-Bundestrainer Werner Klein haben sie sich in Form gebracht und hingearbeitet auf dieses Ziel.

Die Zeit ist zweitrangig

"Von 17 Leuten, mit denen wir in die Laufschule gestartet sind, sind zwölf im Ziel. Also alle, die heute mitgelaufen sind. Das ist eine gute Bilanz", sagt Klein: "Und ich habe von vielen Leuten viel Zuspruch bekommen für die Aktion."

Klaus Bieber aus Homburg hat es ins Ziel geschafft. Die Zeit ist für ihn höchstens zweitrangig. Der 56-Jährige ist nach einer schweren Erkrankung im vergangenen Jahr froh, so weit gekommen zu sein: "Ich bin jetzt schon ein bisschen kaputt. Aber es hat Spaß gemacht. Mein Ziel war es, ohne gehen zu müssen, durchzukommen. Und das habe ich geschafft." Und irgendwie haben sich alle übertroffen.

"Spaß am Laufen." "Wieder in Bewegung kommen." "Lernen, richtig zu laufen." So lauteten zu Beginn der fünfwöchigen Vorbereitung die zurückhaltenden Ziele. Doch mit jedem Fortschritt wuchsen die Ansprüche an sich selbst. Ansprüche, die die Teilnehmer an der SZ-Laufschule nun erfüllt haben - schließlich sind sie alle ins Ziel gekommen. Selbst der "Mann mit dem Hammer", der so vielen Läufern unterwegs begegnet und ihnen die Kraft raubt und vor dem Klein immer wieder gewarnt hatte, blieb an diesem Tag fern.

"Der nächste Schritt ist jetzt, dass sie dabei bleiben. Aber das, was sie gezeigt haben, verdient den höchsten Respekt", sagt Klein, der sonst mit Deutschlands stärksten Langstrecken-Läufern zusammenarbeitet. Und die Teilnehmer wollen weitermachen. Nicht mehr mit dem Bundestrainer, sondern für sich. Vielleicht ist das noch etwas schwerer. Und das vielleicht sogar auch mit einem Lächeln.

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