Der Mais bereitete dem Bauern Kummer

Obersalbach · Wegen des langen Winters und des nassen Frühjahrs befürchteten die Bauern der Region Verluste bei der Getreideernte. Größere Ausfälle gab es jedoch nur beim Silomais, wie der Landwirtschaftsmeister Christian Neu in seiner Bilanz berichtet.

 Landwirt Christian Neu musste wegen Ernteausfällen Silomais dazukaufen. Die Kälber seiner Milchkühe kommen zur Stärkung ihres Immunsystems in freistehende Iglus. Fotos: Fred Kiefer

Landwirt Christian Neu musste wegen Ernteausfällen Silomais dazukaufen. Die Kälber seiner Milchkühe kommen zur Stärkung ihres Immunsystems in freistehende Iglus. Fotos: Fred Kiefer

Christian Neu betreibt in Obersalbach-Kurhof einen landwirtschaftlichen Mischbetrieb. Derzeit bewirtschaftet er 140 Hektar Ackerland, auf denen Winterweizen (50 Hektar), Wintergerste (25 Hektar) und Winterraps (35 Hektar) wachsen. Dazu baut er auf 20 Hektar Silomais als Futterpflanze an. Die restliche Fläche ist derzeit stillgelegt. Zur Gewinnung von Silage und Krummet unterhält Neu weitere 60 Hektar Grünland.

Milchviehhaltung ist das zweite Standbein des Bauern. Im erst kürzlich erweiterten und modernisierten Betrieb stehen 195 Milchkühe. Doch zurück zum Getreide: "Der Weizen auf meinen Feldern hat den ungewöhnlich langen Winter und den nassen Frühling gut überstanden, so dass ich mit dem Ertrag recht zufrieden war", berichtet Neu. Er fügt noch an, dass die Ertragsmenge stets auch vom Standort der Ackerflächen abhängig sei. Neu liefert den Weizen an die Lebacher Mühle Juchem. Laut der Unternehmenssprecherin Anette Klein steht der Preis für einen Doppelzentner Winterweizen derzeit zwischen 17 und 18 Euro, was wesentlich weniger sei als in der gleichen Zeit des Vorjahres, betont sie.

Die Ernte bei Raps und Gerste ist auf den Feldern des Obersalbacher Landwirtes durchschnittlich ausgefallen. Während die Wintergerste als Viehfutter im Betrieb bleibt, wird der Raps zur Ölgewinnung an eine Mühle im Rheinland geliefert.

Nicht zufrieden war Neu mit dem Ertrag von Silomais. Sein Fazit: "Ich musste Ausfälle zwischen 25 und 30 Prozent verkraften, das heißt: Wenn ich normal 50 Tonnen an Masse pro Hektar ernte, waren es diesmal nur 35. Der Futterpflanze fehlte der warme Boden nach der Aussaat. Mir blieb daher nichts anderes übrig, als Silomais bei einem anderen Landwirt dazu zu kaufen. Die Grasernte verlief dagegen zufriedenstellend."

Keinen Grund zum Klagen gibt es momentan vom Milcherzeuger Christian Neu, wenn er berichtet: "Im Oktober gab es 40 Cent für den Liter Milch. Das ist im Vergleich zum Sommer 2012, als es nur 27 Cent gab, zufriedenstellend." Er traut jedoch dem guten Preis nicht, wenn er anfügt: "Beim Milchpreis gibt es ein immer wiederkehrendes Auf und Ab, daher kann es bald auch wieder ein Tief geben. Ab 1. April 2015 soll die Milchquoten-Regelung der Europäischen Union wegfallen. Der Erzeuger kann dann zwar wieder mehr Milch auf dem Markt anbieten, muss aber damit rechnen, dass der Preis dann wieder fällt."

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