Der KSV Köllerbach will das Frauenringen stärker fördern

Köllerbach. Bislang wurde das Frauenringen beim mehrfachen deutschen Männer-Mannschaftsmeister KSV Köllerbach eher stiefmütterlich behandelt. Mädchen und Frauen, die früher beim KSV gerne ringen wollten, trainierten bei der männlichen Jugend oder den Männern mit

 Reiner Both lässt im Training auch Techniken wie die Beinschraube vormachen. Foto: aki

Reiner Both lässt im Training auch Techniken wie die Beinschraube vormachen. Foto: aki

Köllerbach. Bislang wurde das Frauenringen beim mehrfachen deutschen Männer-Mannschaftsmeister KSV Köllerbach eher stiefmütterlich behandelt. Mädchen und Frauen, die früher beim KSV gerne ringen wollten, trainierten bei der männlichen Jugend oder den Männern mit. Diese mit Sicherheit gute ringerische Ausbildung war aber keineswegs auf die Besonderheiten des weiblichen Ringkampfsportes abgestimmt.

Die Situation begann sich zu ändern, als KSV-Jugendtrainer Reiner Both im Mai 2009 zum Frauen-Landestrainer berufen wurde. Both erkannte schnell, dass das Frauenringen im Saarländischen Ringer-Verband (SRV) ein wenig ins Abseits geraten war. In einem ersten Schritt machte er in allen saarländischen Vereinen Werbung für das Frauenringen. Es lag zudem nahe, im eigenen Verein mit gutem Beispiel voranzugehen und eine Trainingsgruppe zu gründen.

Boths neunjährige Tochter Marie Sophie und Sophie Seimetz waren die Ersten, die im Sommer 2009 ins spezielle Mädchentraining kamen. Bis heute ist die Gruppe auf acht angewachsen - und sie wird in Kürze noch größer werden, wie KSV-Jugendwart Dieter Mole ankündigt: "In den letzten Wochen kamen ungewöhnlich viele neue Vorschul- und Grundschulkinder, sowohl Buben als auch Mädchen, in unser Training. Diese werden demnächst auf die einzelnen Gruppen aufgeteilt werden."

Both legt Wert auf einen langfristigen Leistungsaufbau. Sprich: Er trainiert nicht auf den schnellen Erfolg hin, sondern er baut die sechs- bis elfjährigen Ringermädchen langsam auf. Sie lernen zuerst turnerische Grundelemente und koordinative Übungen, ehe ihnen Ringertechniken beigebracht werden. Erste Erfolge bei den letzten Landesmeisterschaften wie die Silbermedaillen von Marie Sophie Both und Sophie Seimetz sowie die dritten Plätze von Laura Willems und Michelle Render beweisen, dass der KSV Köllerbach und Both den richtigen Weg eingeschlagen haben. Das Rezept des Trainers, die Mädchen für den Ringersport zu gewinnen und auch bei der Stange zu halten, ist ganz simpel. Er sagt: "Das Training muss Spaß machen. Wenn nämlich der Spaßfaktor stimmt, kommt der Erfolg von alleine."

KSV-Vereinschef Hilmar Rehlinger freut sich über das Engagement von Both: "Wenn ich sehe, mit welcher Freude die Mädchen dienstags zwischen 17 und 18.30 Uhr im Training mitmachen, kann ich die Initiative für das Frauenringen nur begrüßen." aki

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort