„Der Kindergarten ist eine Bereicherung“
Dorf im Warndt · Neun Ortsvorsteher engagieren sich in Völklinger und Großrosseler Gemeinden. Was sie antreibt, wie vielschichtig ihre Arbeit ist und welche Projekte in Planung sind, berichten sie in Gesprächen mit unserer Zeitung. Den Anfang macht Werner Hektor, Ortsvorsteher von Dorf im Warndt.
Im März 2013 sprang Werner Hektor ins kalte Wasser. Nachdem Gerhard Laggai das Amt überraschend niedergelegt hatte, wurde der 67-jährige Rentner zum neuen Ortsvorsteher von Dorf im Warndt gewählt. Seine Entscheidung hat er nicht bereut. "Die Arbeit macht mir Spaß", versichert er im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Der SPD-Mann, der früher als Maschinenschlosser bei Saarberg arbeitete, mag den engen Kontakt zu den Bürgern. Ob defekte Straßenlaterne oder Hundekot in der Grünanlage - die Anliegen, mit denen man sich an den Ortsvorsteher wendet, sind vielfältig. Hektor hilft gerne weiter, zieht aber auch klare Grenzen. Schmunzelnd erzählt er von einem Anruf am Ostersonntag, kurz vor neun Uhr morgens. Eine Dame forderte ihn auf vorbeizukommen, um in einem Nachbarschaftsstreit zu schlichten. Hektor winkte ab und gab der Anruferin die Telefonnummer des zuständigen Schiedsmanns.
Sehr harmonisch verlief im Sommer die 75-Jahrfeier des Ortes. "Ohne die Vereine wäre solch eine Veranstaltung nicht möglich gewesen", betont Hektor mit Blick auf die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Erfreut zeigt sich der Ortsvorsteher auch über die Entwicklung in der Werkssiedlung. "Etwa 95 Prozent der Wohnungen sind belegt", schätzt der Politiker. In die Siedlung hat die Stiftung für Wohnungsbau der Bergarbeiter in den vergangenen Jahren viel Geld investiert, die Leerstandsquote ist stark gesunken. Auch viele junge Familien mit Kindern, erklärt Hektor, seien in die Häuser eingezogen. Der Nachwuchs kann direkt im Dorf betreut werden, neben der Mehrzweckhalle hat der Bau der neuen Kindertageseinrichtung begonnen. "Der Kindergarten ist eine Bereicherung für unseren Ort", betont Hektor. Doch nicht alles im Warndtdorf läuft wie gewünscht, die Umgestaltung der Parkanlage verzögert sich. Mit den Arbeiten, so Hektor, könne erst begonnen werden, wenn die Leader-Fördermittel zugewiesen sind.
"Die Mannschaft steht bereit", berichtet er. Die ehrenamtlichen Helfer möchten möglichst schnell loslegen, bis zum Parkfest soll die geplante Bühne stehen. Bei dem Projekt will auch die Dorfjugend mit anpacken. Die jungen Leute, die lange auf der Straße standen, treffen sich jetzt in einem Container-Domizil. Immer wieder hatte sich der Ortsrat dafür eingesetzt, dass die Jungs und Mädchen ein Dach über den Kopf bekommen. Werner Hektor weiß, dass man in der Kommunalpolitik hartnäckig und geduldig sein muss. Und realistisch. "Es ist nicht meine Art, Versprechungen zu machen, die ich nicht halten kann", sagt der Sozialdemokrat.
Der Bau eines Rasenplatzes für die Kicker des FC Dorf im Warndt sei zurzeit wegen der angespannten Finanzlage der Gemeinde nicht möglich. Der sanierungsbedürftige Tennenbelag soll aber in Schuss gebracht werden. Dafür will sich Hektor mit seinen Kollegen vom Ortsrat einsetzen.