Das über der Biskaya eingenistete Tief Doris hat in dieser Woche das Heft des Handelns an sich gerissen und schaufelte auf seiner Vorderseite feuchte und schwüle, gewitteranfällige Subtropikluft aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland. Dadurch herrschte ein Wetter wie in den Tropen im Köllertal. Es bildete sich eine Luftmassengrenze zwischen der kühleren Luft über Westeuropa und der schwül-heißen Luftmasse über Mitteleuropa, an der sich kleine Randtiefs gebildet haben, die örtlich unwetterartige Gewitter heraufbeschworen haben. Am Wochenende wird die Schwüle über Deutschland abgedrängt und durch angenehmere Meeresluft ersetzt. Heute ist es teils heiter, teils bewölkt und im Tagesverlauf ziehen mit der Kaltfrontpassage kräftige, schauerartige mit Blitz und Donner durchsetzte Regenfälle durch. Anfangs ist es bei Temperaturen um 25 Grad schwül-warm. Am Samstag halten sich noch dichtere Wolken mit etwas Regen, ehe es später wolkig mit Aufheiterungen wird und bei Höchstwerten um 21 Grad abtrocknen soll. Eine Wetterbesserung macht sich am Sonntag durch einen Keil des Azorenhochs bemerkbar, wenn sich Sonnenschein und Quellwolken den Himmel bei angenehmer Wärme um 23 Grad teilen. Der Hochkeil wandert zu Beginn der neuen Woche Richtung Ostatlantik, wo sich die Hochzelle Vakur bilden soll, an dessen Ostrand wir in eine kühlere nördliche Strömung geraten. Eine solche Wetterlage entspricht der berüchtigten Schafskälte, die häufig Mitte Juni auftritt. Aber richtig stark abkühlen wie im Mai wird es nicht mehr. Tagsüber sorgt die Kraft der Juni-Sonne für Erwärmung der Nordmeerluft, und nur nachts könnte es bei unter 10 Grad noch frisch werden. Insgesamt zeigt sich eine freundliche Mischung aus Wolkenfeldern und sonnigen Abschnitten bei mäßig warmen 18 bis 22 Grad. Im weiteren Wochenverlauf bleibt es sommerlich und bei Erwärmung bis 25 Grad sind ab und zu Schauer möglich.