Serie Hoch hinaus zu Bergen, Burgen, Halden und Sehenswürdigkeiten Der Hoxberg in Lebach: Kaltensteine, Druiden, Zwerge und ein Schatz

Lebach · Mitten im Saarland lockt der Hoxberg bei Lebach Wanderer oder Spaziergänger zu einem Ausflug. Wir berichten, was es mit den sagenumwobenen Kaltensteinen auf sich hat – und mit einem angeblichen Schatz.

Reizvoller Ausflug zu den Kaltensteinen auf dem Hoxberg bei Lebach
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Hoxberg Lebach

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Foto: Thomas Reinhardt

Es ist ein sagenhafer Berg. Uralt, mächtig, aber auch zerbrechlich.  Der Hoxberg bei Lebach ist eine  414 Meter hohe Erhebung mitten im Saarland. Ziemlich weit oben, in 394 Meter Höhe, liegen die Kaltensteine. Geologisch gesehen handelt es sich um etwa 270 Millionen Jahre alte Konglomeratfelsen aus dem sogenannten Rotliegenden, also einer festen Mischung aus Sand- und Kieselstein.

Ein Schatz, von Zwergen bewacht

Doch die seit 1938 als Naturdenkmal geschützten Kaltensteine  sind auch ein mystischer Ort. Laut einer Informationstafel auf dem Hoxberg sollen vor über 2000 Jahren die Druiden hier ihren Göttern Opfer gebracht haben. Damit nicht genug. Als sich das Christentum verbreitete, vergruben die keltischen Priester unter den Felsblöcken mit Hilfe von Zwergen in einer Höhle einen Schatz. So jedenfalls heißt es in angeblich keltischen „Sagen“.  Doch es wird noch besser: In der „Hexennacht“ vom 30. April auf den 1. Mai sollen die Gnome, die die Reichtümer bewachen, um die Steine tanzen, während die Schätze darauf ausgebreitet liegen.

Herrliche Ruhe – und alles saftig grün

Wir waren weder in der Hexen- noch in einer anderen Nacht auf dem Hoxberg. Wir haben uns das keltische Heiligtum Kaltensteine an einem Sommertag angeschaut. Von Zwergen natürlich keine Spur. Einige Vögel waren unterwegs: Meisen, Amseln und Rotkehlchen, Kleiber, Eichelhäher und Buntspechte. Ansonsten: herrliche Ruhe. Und alles saftig grün. Die Niederschläge in diesem Jahr haben der Natur, vor allem dem Wald, sichtbar gutgetan. Gräser, Farne, Büsche, Hecken und Bäume haben das Wasser gierig aufgesogen.

Als der Berg ins Rutschen kam

Der Hoxberg ist eine eher unspektakuläre Erhebung. Kein eigentlicher Gipfel mit Aussicht, keine Hütte. Früher führte die 1813 in Betrieb genommene Optische Telegrafenlinie Metz-Mainz über den Hoxberg. In die überregionalen Schlagzeilen schaffte es ein Erdrutsch am  wenig stabilen Nordhang, der Mitte der 1960er-Jahre  rund ein Dutzend Häuser in Körprich zerstörte.  Ursache für die Instabilität des Berges sind hauptsächlich übereinander liegende Karbonschichten unterschiedlichen Alters, die zu wenig Verbindung haben.  Nach Aussagen von Gutachtern, so kann man auf Wikipedia nachlesen, „genügt ein Fußtritt an der richtigen Stelle um den Hoxberg ins Rutschen zu bringen“.

Unser Tipp: Der Kaltensteinpfad

Wer den Hoxberg erkunden möchte, dem sei der Premiumwanderweg Kaltensteinpfad empfohlen. Die Traumschleife ist knapp acht Kilometer lang und darf sich inzwischen, nach mehrfachen Verbesserungen an der Wegführung und bei den Hinweistafeln, mit 76 Erlebnispunkten des Deutschen Wanderinstituts schmücken. Damit zählt die durchaus anspruchsvolle Tour mit steilem Auf- und Abstieg zu den reizvollsten im ganzen Saarland.  Sie führt größtenteils über Pfade mit natürlichen Belägen, beeindruckt mit verschiedenen Waldformationen und interessanten Stationen wie einer historischen Pferdetränke, Grenzsteinen, einem Waldlehrpfad, einem Feuchtbiotop mit einem Knüppeldamm und einem schönen Aussichtspunkt mit Ruhebank.

Start und Ziel des Kaltensteinpfades ist  am Sport - und Freizeitzentrum in Lebach, Dillinger Straße 71. Wer nicht so gut zu Fuß ist, sich nur die Kaltensteine anschauen oder nur oben auf dem Berg wandern oder spazieren möchte, kann im Stadtteil Zollstock, am Ende der Provinzialstraße, eine kleinere Tour starten.

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