"Der Hochwaldraum will endlich den Anschluss an die A 8"

Nonnweiler/Merzig. Die Bürgerinitiative "Nordsaarlandstraße Jetzt!" hat die kategorische Ablehnung der Nordumfahrung Merzig durch den Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) kritisiert und dem BUND eine verzerrte Argumentation vorgeworfen

 Der Straßenverkehr soll entzerrt werden.Archivfoto: Stefan Sauer/dpa

Der Straßenverkehr soll entzerrt werden.Archivfoto: Stefan Sauer/dpa

Nonnweiler/Merzig. Die Bürgerinitiative "Nordsaarlandstraße Jetzt!" hat die kategorische Ablehnung der Nordumfahrung Merzig durch den Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) kritisiert und dem BUND eine verzerrte Argumentation vorgeworfen. Auch die Parteien bekommen ihr Fett weg: Wer, wie der CDU-Generalsekretär Roland Theis, öffentlich bekunde, "Wir bauen die Umfahrung!", betreibt nach Ansicht der BI nichts weiter als Wahlkampf.BI-Sprecher Ulrich Kieborz erklärt an die Adresse des BUND und seines Landesvorsitzenden Christoph Hassel, der eine Klage gegen die Umfahrung in Aussicht gestellt hatte: Das vom BUND angemahnte ordnungsgemäße Genehmigungsverfahren laufe schon längst, schließlich hätten die grünen Staatssekretäre Klaus Borger und Dieter Grünewald noch 2011 die Ergänzung einer "schon lange abgeschlossenen Umweltverträglichkeitsprüfung" im Zusammenhang mit den Planungen für die Umfahrung veranlasst.

Kieborz: "Wenn man diese unserer Meinung nach nicht zwingend notwendige UVP-Ergänzung nicht als Verzögerungstaktik, sondern als integralen Bestandteil der Gesamtplanung ansieht, müssen wir von einem ordentlichen rechtsstaatlichen Verfahren ausgehen." Mit seiner Androhung einer Klage, noch bevor das Genehmigungsverfahren überhaupt so weit fortgeschritten ist, dass Einsprüche geltend gemacht werden könnten, verrate der BUND sich "als Fußtruppe der Grünen in der ideologischen Argumentation gegen jeden Straßenneubau", findet Kieborz. Die Forderung nach dem Bau der Nordumfahrung stelle nicht, wie vom BUND dargestellt, den Auftakt zu einer neuen "Straßenbauorgie" dar, betont Kieborz. Die Straße diene vielmehr der "Ableitung des stark gewachsenen Durchgangsverkehrs, den die Merziger Innenstadt nicht mehr fasst. Auch die kritisierte "Zerschneidung" des Kammerforstes durch die neue Straße muss aus Sicht von Kieborz relativiert werden: "Ein Teil der zukünftigen Nordumfahrung läuft doch bereits jetzt durch den Kammerforst:die Bundeswehrstraße, die lediglich angepasst werden muss."

Der BI-Sprecher erinnert daran, dass Verkehrsexperten in den kommenden 10 bis 15 Jahren mit einer deutlichen Zunahme des Personen- und Güterverkehrs rechnen. Diese Tendenz hätten auch die jüngsten Verkehrserhebungen des LfS bestätigt, die für die A8 zwischen Merzig und der Grenze zu Luxemburg eine Verdoppelung der Fahrzeugzahl ergeben hätten, bei den Schwerlastfahrzeugen sogar eine Verdreifachung. "Einen nicht unerheblichen Anteil daran trägt der Pendlerstrom Hochwald-Luxemburg", sagt Kieborz. Hohe Zuwachsraten habe es auch bei der Zahl der Fahrzeuge in der Hochwaldstraße gegeben, die zwischen 2005 und 2010 um 37 Prozent gestiegen sei. Dem sei allein mit einer Verbesserung des Verkehrsflusses durch die Merziger Innenstadt, an der im Moment gearbeitet wird, nicht beizukommen. Es müsse auch darum gehen, die ganze Region näher an den Wachstumsmarkt Luxemburg heranzubringen.

"Der Hochwaldraum will endlich den lange versprochenen Anschluss an die A 8. Die Region will nicht länger links liegen gelassen werden", bekräftigt Kieborz.

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