Der Herbst zeigt seine VielfaltObst- und Gartenbauvereine im Wandel der Zeiten

St. Ingbert/Homburg. Oftmals wegen seiner trüben, dunklen und nassen Tagen außen vorgelassen, ist der Herbst dennoch ein spektakulärer Monat im Gartenjahr. Herbststauden wie etwa Astern oder Sonnenhut verwandeln vor dem Winter den Garten nochmals in ein Farbfeuerwerk, und die letzten Früchte des Jahres können geerntet und verarbeitet werden

St. Ingbert/Homburg. Oftmals wegen seiner trüben, dunklen und nassen Tagen außen vorgelassen, ist der Herbst dennoch ein spektakulärer Monat im Gartenjahr. Herbststauden wie etwa Astern oder Sonnenhut verwandeln vor dem Winter den Garten nochmals in ein Farbfeuerwerk, und die letzten Früchte des Jahres können geerntet und verarbeitet werden.Überall in der Region von Homburg, Bexbach, Kirkel, Blieskastel, St. Ingbert und Gersheim bis ins Mandelbachtal ist nun für die Obst-, Garten- und Rosenvereine und die Hobbygärtner auch die Zeit gekommen, den Garten für den Winter vorzubereiten. Das sind manche Tipps gerne gefragt. Für "eine gepflegte Wildnis im Garten" spricht sich Harry Lavall, zuständiger Fachberater Obst- und Gartenbau im Saarpfalz-Kreis, aus (siehe Info). Man solle nicht zu viel im Garten arbeiten, meint er, und fügt an: "Die Gartenwege sollen nicht aussehen, als ob sie aufgewischt wären." Nun sei die Zeit gekommen, Sträucher und Stauden zu pflanzen. Im Frühjahr sollten diese kontrolliert und noch mal angedrückt werden, da der Frost oftmals die Pflanzen anhebe. Auch Laub und Reisig sollten nicht beseitigt werden. Die solle man auf Haufen als Winterquartier für Igel und andere Tiere zusammentragen. Lavall: "Im Frühjahr kann man dann dies wegbringen oder kompostieren." Er gibt weitere Tipps: Wasserleitung leerlaufen lassen und das Wasser abdrehen. Arbeitsgeräte einwintern, das heißt säubern und ölen. Im Gartenteich die Pumpe herausnehmen und "immer in einem Eimer mit Wasser wegen der Dichtungen überwintern". Regenwasser-Tonne leeren und auf den Kopf stellen. Stellvertretend für die Obst- und Gartenbauvereine in unserer Region sagte Eveline Krämer vom Obst- und Gartenbauverein in Bexbach auf Anfrage unserer Zeitung: "Den letzten Rasenschnitt soll man jetzt machen". Die letzten Gartenfrüchte könnten zu schmackhaften Kompotts verarbeitet werden, und auch einige Sorten an Wintergemüse finden noch ihren Platz im Gartenbeet. Sie solle man jetzt reinholen. Den Kompost auf den Winter vorbereiten, sei ebenfalls wichtig. Krämer: "Vor allem keinen Laub-sauger im Garten einsetzen, dies tötet die Kleintiere." Sie ist auch dafür, das Laub auf eine Haufen als Winterquartier für die Tiere zusammenzurechen. Die Liebhaberin von Rosen, die "eine besondere Liebe zu meiner 25 Jahre alten Kletterrose" hat, gibt noch einen weiteren Tipp: "Rosen erst nach dem Winter schneiden."Sie macht auch auf die derzeitige Sammelbestellung für Obstgehölze, die der Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine durchführt, aufmerksam. Die Liste der verfügbaren Obstgehölze liege den Vorsitzenden der Vereine vor, wo sich Interessenten melden können. Bestellungen könnten nur über die Vereine an den Kreisverband weitergeleitet werden. Gartenexperten sind sich schließlich einig: Der Garten ist für Kinder ein Abenteuerspielplatz, und gerade in jungen Jahren kann man die Kleinen mit viel Spaß und Freude an das Thema Natur und Garten heranführen. Oftmals genügt ein kleines Beet und ein bisschen Grundwissen und Kinder sind begeisterte Hobbygärtner, die nicht nur verschiedene Pflanzenarten, sondern auch Tiere, Gartengeräte und andere Dinge spielerisch kennen lernen.Homburg. Der Literaturhistoriker Nikolaus Götz hat eine interessante Regionalstudie über den Obst- und Gartenbau geschrieben. Er gibt Einblicke in die Entwicklung des Obst- und Gartenbaus über Jahrhunderte hinweg und stellt aus saarländisch-pfälzischer Perspektive den direkten Bezug zur Gründung und dem Werdegang der Obst- und Gartenbauvereine her. Er gibt Einblicke in die Obst- und Gartenbauvereine im Wandel der Zeiten. Er schlägt den Bogen von der Industrialisierung, Kaiserzeit, Weimarer Republik und Nationalsozialismus bis heute.Im ersten Buchabschnitt wird das deutsche Wort "Garten" in seiner sprachlichen wie inhaltlichen Entwicklung erklärt. Im zweiten Buchteil geht es um die historische Entwicklung. Der Gedankenkreis schließt sich, wenn als dritter Teil das Vereinswesen, die Tradition und die Leistung der Vereine in der Saarpfalz-Region aufgearbeitet werden. jknNikolaus Götz: Die Entwicklung des Obst- und Gartenbaus und die Geschichte seiner Vereine in Saarland und der Pfalz, Saarbrücken 2010, erschienen im Blattlausverlag, 18,50 Euro, Sonderpreis: 10 Euro.

Auf einen BlickDas Thema Obst- und Gartenbau spielt im Saarpfalz-Kreis eine tragende Rolle. 5864 Mitglieder sind derzeit in 41 Obst-, Garten- und Rosenvereinen engagiert. Mit Harry Lavall hat der Kreis einen eigenen Fachberater. Er steht in der Kreisverwaltung interessierten Bürgern für Fragen rund um das Thema Obst- und Gartenbau zur Verfügung. Neben Obstbaumschnittkursen in Theorie und Praxis erstreckt sich seine Tätigkeit von Vortragsveranstaltungen gartenbau- und obstbaurelevanter Themen über Beratung vor Ort bis zum Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Er betreut Vereine und deren Keltereien und Mostereien. Er ist erreichbar: Tel. (06841) 104 84 06, E-Mail: gartenbau@saarpfalz-kreis.de jkn

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