Der Helfer kommt in zwölf Minuten

Homburg. Im Saarland muss der Rettungsdienst in mindestens 95 Prozent aller Notfälle innerhalb von zwölf Minuten vor Ort sein. Das schreibt das Saarländische Rettungsdienstgesetz vor. Damit das reibungslos funktioniert, wurde 1977 der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Saarland (ZRF) gegründet. Eigentlich ist der Rettungsdienst Aufgabe der Landkreise

Homburg. Im Saarland muss der Rettungsdienst in mindestens 95 Prozent aller Notfälle innerhalb von zwölf Minuten vor Ort sein. Das schreibt das Saarländische Rettungsdienstgesetz vor. Damit das reibungslos funktioniert, wurde 1977 der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Saarland (ZRF) gegründet. Eigentlich ist der Rettungsdienst Aufgabe der Landkreise. Doch der ZRF sorgt dafür, dass überall im Saarland die gleichen Standards herrschen. "Wir haben durch das Rettungsdienstgesetz sehr strenge Vorgaben, aber eben auch ein sehr hohes Niveau", erklärt Thomas Schlechtriemen, ärztlicher Leiter des ZRF.

Der ZRF organisiert den gesamten Rettungsdienst im Saarland, kauft zentral Fahrzeuge ein und entscheidet, wo weitere Rettungswachen notwendig sind, um die Zwölf-Minuten-Frist tatsächlich einhalten zu können. Es betreibt außerdem die Rettungsleitstelle, die alle Notrufe zentral bearbeitet und an den Rettungswagen weiterleitet, der am nächsten am Unfallort dran ist. Die eigentlichen Noteinsätze werden nicht durch den ZRF, sondern durch den Arbeiter-Samariter-Bund, das Deutsche Rote Kreuz, den Malteser Hilfsdienst sowie die Feuerwehren Saarbrücken und Neunkirchen geleistet.

Eine weitere wichtige Aufgabe des ZRF ist es, mit den Krankenkassen einheitliche Preise für den Rettungsdienst auszuhandeln. "Das ist nicht selbstverständlich", betont Schlechtriemen und erklärt, weshalb: "Logischerweise ist ein Rettungseinsatz dort, wo viele Leute wohnen, preisgünstiger als im ländlichen Bereich, wo der Rettungswagen nur ein-, zweimal am Tag gerufen wird." Das Rettungssystem ist nicht in allen Bundesländern so zentral organisiert. "In einigen Ländern ist das immer noch allein Sache der Landkreise", sagt Schlechtriemen. "Das Saarland kann sich etwas darauf einbilden, dass das hier seit mehr als 30 Jahren einheitlich geregelt wird."

Insgesamt gibt es im Saarland 30 Rettungswachen mit 48 Rettungswagen, 14 Notarzteinsatzfahrzeugen und 54 Krankentransportwagen. 2011 rückten die Retter zu 70 000 Notfalleinsätze und rund 100 000 Krankentransporten aus. In etwa 20 000 Fällen kamen sie unverrichteter Dinge zurück, da der Rettungsdienst letztendlich doch nicht benötigt wurde. noe

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