Der heilige Wendelin als Comic-Held

Tausende Wallfahrer werden bis zum 22. Oktober zum Schrein des heiligen Wendelin in die Basilika der Kreisstadt pilgern.

 Die Werke der Schüler sind im Cusanushaus in St. Wendel zu bewundern. Foto: B&K

Die Werke der Schüler sind im Cusanushaus in St. Wendel zu bewundern. Foto: B&K

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Gleichzeitig besteht die Gelegenheit, den legendären Stadtheiligen, der im ganzen Landkreis allgegenwärtig ist, einmal in ganz anderer Darstellung zu sehen. Üblicherweise wird Wendelin mit einem Hirtenstab und Tieren als Attribut gezeigt. Erstmals haben sich Jugendliche der drei Stadtgymnasien in der Kunstausstellung St. Wendels-Art dem Mann angenähert, der zu Lebzeiten alles andere als ein Star sein wollte. Ihre Werke sind im Cusanushaus zu sehen.

Moderner Heiliger

"Die Kunstwerke zeigen, wie junge Menschen den heiligen Wendelin wahrnehmen", erklärt Werner Schwarz, Lehrer für Bildende Kunst am Arnold-Janssen-Gymnasium (AJG). Die Schüler bringen ihre Vorstellung historisch, traditionell, modern und lebendig rüber. Kleine Plastiken zeigen Wendelin als Viehhirte. Eine bunte, fröhliche Schafherde symbolisiert die verschiedenen Hautfarben der Erdbevölkerung. Eine Fotocollage präsentiert markante Punkte und Plätze zwischen Tholey und St. Wendel, wie sie heutzutage der Stadtpatron auf einer Wanderschaft vorfinden würde.

Die Barmherzigkeit Wendelins drückt Maike Münster aus der Klasse 8b am AJG mit der von ihr geschaffenen Figur aus Ton aus. "Er trägt ein verletztes Schaf auf der Schulter nach Hause", erzählt die Nachwuchskünstlerin. Sie hätte sich Wendelin aber auch als einen Mann vorstellen können, der ein Skateboard fährt. Bei der Arbeit einer Schülergruppe des Cusanus-Gymnasiums avanciert der gezeichnete Wendelin zum Helden eines Comics. Bei der Klasse 7 erlebt er eine abenteuerliche Zeit, in den Fantasiegeschichten der Klasse 6 taucht er auf und ziert Postkarten und Briefumschläge. Beim Bild Kalligrafie verneigt sich Kim Teichmann (Cusanus-Gymnasium) mit der Kunst des Schönschreibens vor dem Heiligen, den es auch als Metall-Ausführung mit Gitarre gibt.

"Wendelin ist kein abstrakter Heiliger, hinter ihm steckt ein Mensch, dessen Stationen die Schüler in den Bilder aufgegriffen haben", sagt Barbara Völker, die am Gymnasium Wendalinum Bildende Kunst lehrt. Man habe sich, so beschreibt sie, auf ein Abenteuer eingelassen, entstanden seien viele Gruppenarbeiten. Auf einer Stellwand fügen sich Wendelin samt seiner Umgebung Mosaikstein für Mosaikstein zu einem Kunstwerk zusammen. Der St. Wendeler Pastor Klaus Leist strahlt beim Anblick der Werke. Ihn beeindruckt mit welch großer Vielfalt die Schüler den Volksheiligen künstlerisch dargestellt hätten.

Die Kunstausstellung St. Wendels-Art im Cusanushaus kann noch bis zum 22. Oktober besichtigt werden. Öffnungszeiten: Täglich von 11 bis 17 Uhr

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