Der Grüne ist noch nicht am Ziel

Ach, waren das noch Zeiten, als die Basis der Grünen leidenschaftlich über Themen und Personen diskutierte. Das ist vorbei. Die Saarbrücker Stadtratsfraktion darf im Alleingang entscheiden, wer den Posten des Umweltdezernenten besetzt. Die Ortsvereinsvorsitzenden haben das auch noch abgenickt, sagt Fraktionschef Thomas Brück

Ach, waren das noch Zeiten, als die Basis der Grünen leidenschaftlich über Themen und Personen diskutierte. Das ist vorbei. Die Saarbrücker Stadtratsfraktion darf im Alleingang entscheiden, wer den Posten des Umweltdezernenten besetzt. Die Ortsvereinsvorsitzenden haben das auch noch abgenickt, sagt Fraktionschef Thomas Brück. Er soll den umstrittenen Posten bekommen, den die Opposition am liebsten streichen würde, um Geld zu sparen.In einer Fraktionssitzung hat sich Brück durchgesetzt. Dann würde der Politiker im Rathaus mitentscheiden, der schon mal sagte, das Nauwieser Viertel dürfe nicht zum "Arschloch-Magneten" werden. Eines Dezernenten ist ein solches Verhalten unwürdig. Außerdem stünde ja Dieter Grünewald als wirklicher Umweltexperte bereit. Er war in der Jamaika-Regierung Staatssekretär im Umweltministerium, fiel bei der Abstimmung der Fraktion aber durch. Der geht es offenbar nur darum, Brück für seine jahrelange Fraktionsarbeit zu belohnen.

Aber Vorsicht: Der Stadtrat wählt den Dezernenten. Wir erinnern uns: Schon einmal ist ein Grünen-Kandidat, der sich sicher fühlte, durchgefallen. 1999 trat Dieter Grünewald an, aber Dieter Ehrmanntraut gewann die geheime Wahl zum Baudezernenten. Und diesmal? Thomas Brück hat nicht nur Freunde in der rot-rot-grünen Koalition. Vielleicht denken CDU und FDP ja daran und stellen einen Gegenkandidaten auf. Dann könnte es vielleicht doch noch eine spannende Dezernentenwahl werden.

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