Wer nur, um Himmels Willen, bildet diese Drückerkolonnen aus, die die Menschheit am Telefon so peinigen? Als hätten sie geahnt, dass ich einen freien Tag genieße, klingelte ein ums andere Mal das Telefon: "Einen wunderschönen guten Tag, Frau Hartmann. Ja, Frau Hartmann, da hätten wir ein tolles Angebot für Sie, Frau Hartmann." Hinter oder vor jedem Satz dieses furchtbare "Frau Hartmann". Soll das etwa Nähe und Vertrauen schaffen? Im ersten Telefonat ging es darum, mir ein Sicherheitspaket fürs Internet zu verkaufen. Natürlich sind die ersten 30 Tage kostenlos. Was man anschließend zahlen muss, wollte ich schon gar nicht mehr wissen. Nächster Anruf: der Weinhändler mit dem pfälzischen Dialekt und "tollem Angebot". Auch in diesem Fall beendete ich das Telefonat, ohne das Wahnsinnsangebot näher zu ergründen. Dritter Anruf. "Ja, guten Tag, Frau Hartmann. Wann haben Sie denn zum letzten Mal Ihre Öltanks reinigen lassen, Frau Hartmann?" In diesem Fall interessierte mich ziemlich erbost, woher die Firma weiß, dass ich mit Öl heize. Als es darauf keine Antwort gab, war auch das Gespräch vorzeitig beendet.Ihr lieben Leute, die ihr mit eurer schleimigen Tour auf anderer Leute Geld aus seid: Gewöhnt euch diese devoten Auftritte ab! Die sind aufdringlich. Und unehrlich. Bei der Frau Hartmann zieht die Masche nicht. Und bei vielen anderen auch nicht. Schon gar nicht die Masche mit den tollen Gewinnversprechen. Eine Seniorin wurde, wie sie erzählte, mal am Telefon bekniet, sie möge doch ganz schnell und dauerhaft an einer Klassenlotterie teilnehmen. Die Gewinnchancen seien unerhört gut. Sie entgegnete: "Wenn man da so todsicher gewinnt, wie Sie sagen, warum sitzen Sie dann immer noch am Telefon und belästigen die Menschheit?" Der Anrufer hat sich nicht mehr gemeldet.