Der erste Portz kam 1720 hierher

Wie sind unsere Familiennamen entstanden? Dieser Frage widmet sich Namensforscher Wolfgang Reget. Für die SZ geht er immer freitags der Herkunft von Familiennamen auf den Grund. Zum Auftakt widmet er sich den Namen der Mitglieder der Merziger SZ-Redaktion, diesmal: Redakteur Wolf Porz. Etwa 650 Familien tragen heute in Deutschland den Familiennamen Portz oder Porz

Wie sind unsere Familiennamen entstanden? Dieser Frage widmet sich Namensforscher Wolfgang Reget. Für die SZ geht er immer freitags der Herkunft von Familiennamen auf den Grund. Zum Auftakt widmet er sich den Namen der Mitglieder der Merziger SZ-Redaktion, diesmal: Redakteur Wolf Porz. Etwa 650 Familien tragen heute in Deutschland den Familiennamen Portz oder Porz. Sie verteilen sich schwerpunktmäßig auf zwei Regionen: den Großraum Köln und den Landkreis Merzig-Wadern. Bei diesem Namen handelt es sich zweifellos um einen Herkunftsnamen. Das rheinische Porz wurde 1975 eingemeindet und ist seitdem ein Stadtteil im Kölner Südosten. Der ursprüngliche Ortsname diente bei der Entstehung von Familiennamen als Namensgeber und sorgte für eine weite Verbreitung vor allem in Nordrhein-Westfalen und in der angrenzenden Eifel.In unserer Region hat die Familie Portz (früher auch Pors, Porth oder Portzer geschrieben) ihren Ursprung in Losheim am See. Dort erscheint am 7. April 1721 in einer alten Einwohnerliste erstmals ein Stefan Portz. Eine frühere Liste von 1703 führt ihn noch nicht. Dieser Stefan ließ sich vor 1720 als Tagelöhner am Rande des früheren Losheimer Ortsteil Erig (auch Eherich geschrieben) nieder und heiratete dort in eine eingesessene Familie ein, wobei er nach seinem Herkunftsort entsprechend benannt wurde, so dass Portz zu seinem Familiennamen wurde. Er stammte jedoch nicht aus dem fernen Porz am Rhein, sondern kam aus dem kleinen Dörfchen Portz unweit von Saarburg. Auf dem Saargau zwischen Saar und Mosel an den Kreuzungspunkten ehemaliger Römerstraßen gelegen, gehört Portz heute als Ortsteil zu Merzkirchen in der Verbandsgemeinde Saarburg. Vermutlich leitet sich sein Name von der lateinischen Bezeichnung "porta" für Tür oder Tor ab. Stefan Portz verstarb vor dem Jahre 1733. Er hinterließ zwei Söhne namens Johann und Peter Portz, die sich 1733 beziehungsweise 1741 in Losheim verheirateten, dort bodenständig blieben und für eine reiche Nachkommenschaft sorgten. Von Losheim selbst breitete sich der Name immer weiter in der näheren und ferneren Umgebung aus und findet sich heute im gesamten Saarland und im Kreis Trier-Saarburg.

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